Tagebuch 2016
Ich möchte euch hier an meinen Überlegungen, Organisationen und Ergebnissen von meiner Vogesen Tour 2016 teilhaben lassen.
Wie fange ich an?
2014 bin ich mit meinem Pony über die Alpen geritten. Dies war wirklich eine fantastische, abenteuerliche und ungewöhnliche Erfahrung für mich.
2015 haben wir dann nur normale Wanderritte unternommen. Aber 2016 sollte es unbedingt noch mal in die Berge gehen. Also begann ich schon im Herbst 2015 einen entsprechenden Anbieter zu suchen. Aber alle Ritte, die über die Alpen gehen, entsprachen nicht meinen Wünschen. Entweder ging es überwiegend im Tal über geteerte Radwege oder breites Forst- Straßen. Aber was ich suche sind Abenteuer, schmale Pfade und unberührte Landschaft.
Also überlegte ich mir eine Alternative. Hier lagen die Vogesen nahe, auch die Anfahrt war deutlich kürzer. Aber das Angebot an gewerblichen Ritten ist hier noch eingeschränkter als in den Alpen. Schließlich scheiterte es am Preis.
Dann kam mir die Idee, auch den Vogesen Ritt selber zu organisieren. Wieso sollte das nicht gehen, mache ich das doch im deutschen Mittelgebirge schon seit 1992. Also, der Entschluss stand fest. Seit November 2015 sitze ich jetzt an der Planung. Leider finden sich im Netz nur sehr wenige Ritt Berichte in den Vogesen. Nach längerer Recherche stieß ich auf ein Quartierverzeichnis: Chevalsace.com
Nachdem dann das Heftchen mit den Quartieren bei mir angekommen war, begann das Kartenstudium. Mein Mann war schon öfters mit dem Fahrrad in den Vogesen unterwegs, also stand schnell fest, dass wir in der Gegend um Colmar unterwegs sein wollten.
Nun mussten geeignete Mit-Reiter und ein Termin gefunden werden.
Da es sich um einen Ritt in alpinen Gelände handeln wird, konnte ich nur erfahrene Wanderreiter hier zu einladen. Schließlich habe ich drei Mit-Streiter gefunden.
Ab dem 29. August 2016 werden wir also zu viert für eine Woche in den Vogesen unterwegs sein.
Bereits seit einigen Jahren habe ich mich von meinen geliebten Papierkarten getrennt und reite mit einem Garmin 62s.
Hierfür besitze ich eine Garmin Karte Deuschland Süd, mit der ich sehr zufrieden bin.
Für Frankreich habe ich mich für eine kostenlose OSM Karte entschieden: Wanderreitkarte.de
Mit rudimentären PC Kenntnissen habe ich die Karte heruntergeladen, entpackt usw. Leider bekam ich sie auf dem Garmin nicht ans laufen.
Also habe ich bei Wanderreitkarte.de eines fertig bespielte SD Karte gekauft. Auch hier: nix zu sehen auf dem GPS .
Es folgten Masterreset und ein Update - erfolglos.
Völlig genervt habe ich das Garmin mit der SD Karte nach Koblenz zur Biwakschachtel geschickt. Dort wurde die SD Karte neu bespielt und tarrraaa : es klappt
Zwangs-Reitpause
Das ganze Übel begann vor ca 8 Wochen mit einer 0,5 cm großen Scheuerstelle oben am Mähnenkamm. 3 kontaktierte Sattler bestätigten, dass dies nicht vom Sattel kommen könnte, da liegt gar kein Sattel. Der letzte Sattler sagte, es käme vom Pad. Der Gurt sei zu locker gewesen, folglich hätten Sattel und Pad zu viel "Spiel" gehabt und gescheuert. Na toll
Seit 2 Jahren gurte ich lockerer, da es 2014 im Fellwechsel eine ei-große Scheuerstelle im Gurtbeteich gab, 2015 im Beteich des Schweifriemens. Fell-empfindliches Pony eben
Ich wechselte die Satteldecke, polsterte diese so, dass die kleine Stelle keinen Druck bekam und ritt weiter.
Das ging auch 2 Wochen gut.
Dann vergrößerte sich der Bereich schnell von Cent- zu Euro-Stück-Größe. Alles salben half nix, an reiten war nicht mehr zu denken. Ich rief den TA an, kam mir allerdings dabei hypochondrisch vor. Blöderweise kam er erst nach dem Wochenende. Fazit: er tippte auf Pilz. Hatte meine Pilzsalbe nicht geholfen? Diese hatte ich prophylaktisch schon über mehrere Tage geschmiert... Der TA riet zur Pilzimpfung. Wobei Impfung irreführend ist, es handelt sich hierbei um einen Pilzbekämpfung "von innen". Ich war für alles offen. Also Spritze.
Zusätzlich erfolgte eine homöopatische Unterstützung.
Am nächsten Tag sah es schon besser aus. Aber dann: am zweiten Tag ging das lange Fell nüschelweise aus, mit Hautteilen dran. Die Stelle vergrößerte sich auf 20 x 10 cm
Verzweifelt rief ich erneut beim TA an, er riet zur Geduld. 2Tage später ließ sich das Pony am Mähnenkamm nicht mehr anfassen. Erneut den TA kommen lassen. Langsam kam ich mir wirklich selber hysterisch vor. Aber tatsächlich : der Pilz hatte sich wohl unterirdisch weitergefressen. Der TA trug befallene Haut in Fingergrösse ab. Danach wurde mein Pony zusehens munterer. Die große, ehemals 20 x 10 cm, Stelle ist nun komplett behaart und unempfindlich. Die Stelle am Mähnenkamm sieht noch schlimm aus, bereitet aber keine Schmerzen mehr. Morgen kommt der TA erneut zur 2. Pilzspritze. Bin gespannt was er sagt.
Rückblick:
Die erste, ganz kleine wunde Stelle kam von einer 2 mm großen, neu aufgetreten Warze. Auch sicherlich begünstigt durch das 24-stündige Tragen einer Regendecke setzte sich an dieser Stelle ein Pilz fest, der sich auch "unterirdisch" unter der Haut ausbreitete.
In letzter Zeit beobachte ich auch an anderen Stellen des Pferdekörpers neue "Warzen".
??? Sarkoide???
Zwischenzeitlich habe ich beimSattler einen anderen Sattel anpassen lassen und eine Rentierfell-Satteldecke gekauft. Rentierfell soll besonders schonend sein.
Insgesamt habe ich mein Pony jetzt 5 Wochen nicht geritten. Er ist jedoch als Handpferd mitgegangen. Richtiges Training war das sicherlich nicht, aber immerhin etwas.
Kommende Woche erfolgt ein Testritt.
Zwischengericht
In der letzten April-Woche folgten noch 2 kurze Ausritte, die Pilz-Geschichte schien ausgestanden - dachte ich....
Am 23.-24.April war ich dann im Taunus zum Saisoneröffnungsritt :
Mit 7 Reitern ging's los in der Nähe von Idstein. Es regnete bis zum Mittag bei 3 Grad, brrrr. Auf tollen Wegen durch meist offene Landschaft ging es bis nach Breithardt (27 km) zu Heike. Sie hatte alle Paddocks vorbereitet und fuhr uns mit dem Auto dann in den Gasthof Wiesenmühle. Wir hatten einen lustigen Abend.
Am nächsten Mirgen: Frost !!
Premiere: ich habe noch nie einen Wanderritt bei Frist gemacht. Aber es wurde noch doller: Schnee, Hagel und Sonne wurden heute unsere Begleiter. Ich war froh um die Decke für Jack in den Pausen.
Morgens war bei den Pferden schon gefüttert, so konnten wir direkt satteln. Ein toller Service bei Heike. Über 30 km ging's zurück zu den Hängern. Große Teile des Hohensteiner Rundreitweges sind wir geritten. 2008 ist Hohenstein zur pferdefreundlichsten Gemeinde ausgezeichnet worden. Hierzu zählte auch der ausgezeichnete Rundreitweg.
Am Mittag lag eine Gaststätte mit 60er Jahre Flair am Weg. Flugs die Pferde bei Schneetreiben am Dorfplatz und Kneipengeländer festgebunden und eingekehrt. Nach dem Aufwärmen ging's leider zurück zu den Hängern - 2 Tage gingen wie im Flug vorbei.
Auf den 57 km Strecke gab es keinen einzigen Schotterweg! Das ist
bei mir zu Hause um Westerwald undenkbar. Hier ist alles geschottert :-(
Die pilzgeschädigte Haut hat (dank Rentierfell?) gut gehalten. Leider gibt es eine Gurtscheuerstelle, genau wie 2014, grrrr Die Haare sind ganz dünn, die Haut noch intakt. Jetzt, 2 Wochen nach dem Taunusritt, ist die Gurtscheuerstelle unverändert. Reiten aber geht (lockerer Gurt).
Gurtscheuer-Problem
Ich habe vom Schnurengurt über Medicheval Gurt, Lammfellgurt, Neoprengurt und Kodel Gurt alles ausprobiert.
2014 hat eine veränderte Gurtaufhängung und lockeres Gurten des Westernsattels mit Vorderzeug und Schweifriemen geholfen. Nach dem Fellwechsel war alles wieder weg.
Jetzt reite ich einen Massimo Wandern in der 1. Saison mit Neoprengurt (englisch). Jetzt mache ich die vordere Gurtstrupfe 2 Loch weiter, noch hält die Haut....
Urlaub mit Ehemann und Pferd
Hunsrück 1. Tag
Schloss Dhaun
Wegen meinem Trainingsrückstand durch die Pilzinfektion verbringe ich meinen Kurzurlaub mit meinem Mann im Hunsrück. Hier mache ich ordentlich Höhenmeter mit Jack, mein Mann geht mountainbiken. So wollen wir alle fit werden für die Saison
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2. Hunsrück-Tag
18,5 km sind es geworden heute und ich bin ziemlich platt. Ein Zwischenfall hat mich viele Nerven gekostet: Weg im Hang mit Weissdorn zugewachsen. Anfangs ging's zu Fuß noch durch, dann Ende. Durch alle Dornen zurück? Nö! Der Aufstieg/Umgehung weiter oben im Hang schien möglich. Bin zu Fuß hoch, Jack hinterher, wohl zu wenig Schwung, übelst runtergefallen. Zum Glück nur Schürfwunden. Nach tiefemDurchatmen durch denWeissdorn zurück und an anderer Stelle haben wir es geschafft. Oben gab's zur Belohnung fettes Gras für Jack, leider keinen Schnaps für mich
Hunsrück 3. Tag
Gestern war ich 16 km unterwegs, Sonne satt, leichter Wind, keine Insekten - perfekt!
Von Jack's Stutz gestern ist offensichtlich nix zurück geblieben, uff. Heute bin ich teilweise durch die Weinberge geritten, wieder viele Höhenmeter.
Für den 8 tägigen Wanderritt in 2 Wochen muss ich echt noch fitter werden
Und es geht immer weiter
Gurtscheuern:
Die 20 km mit dem neuen Gurt (Antidekubitusfell) haben ganz gut geklappt. Die Scheuerstelle ist nicht schlimmer, aber eben auch nicht besser geworden.
Konditionell war Jack sehr gut drauf, es war eine Freude mit ihm zu flitzen.
Hunsrück - wir sind bereit für nächste Woche.
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Baden in der Nister
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So, weil es auch irgendwie zur Vorbereitung/Training für die Vogesen gehört hier mein nächster Ritt-Bericht:
Hunsrück wir kommen: 22.-29.5.16
1.Tag, Sonntag, 22.5.16
Es ist 3.30 Uhr morgens, ich kann nicht schlafen. Zu viele Gedanken in meinem Kopf: Jack macht mir am meisten Sorgen. Die Pilzinfektion ist fast komplett ausgeheilt, hier bin ich entspannt. Das Gurtscheuerproblem besteht weiterhin. Die Haut ist zwar intakt, aber deutlich dünner behaart als die Umgebung. Vor jedem Reiten schmiere ich dick Melkfett, das scheint schlimmeres zu verhindern. Ein gr Topf Melkfett st in der Satteltasche. Hoffentlich hält die Stelle 7 Tage Dauerbelastung aus.
Die Route ist komplett vorgeplant und auf dem Garmin hinterlegt. Ein seit Jahren bewährtes System. Die Tagesetappen sind etwas kürzer als sonst (unter 30 km), ich erwarte viele Höhenmeter und nicht alle Ponys sind so fit wie Jack.
Alles ist gepackt.
Mein Mann hat mir am Freitag noch neue Hinterpacktaschen zum Geburtstag (der ist erst im November , aber wer macht schon Wanderritte im November ) geschenkt
Rieser-Hinterpacktaschen - eigentlich unerschwinglich, aber wunderschön !!
(andere Frauen freuen such über neue Schuhe, eine Handtasche oder Schmuck)
Hunsrück 2016
1. Tag nach Laufersweiler Morgens scheint die Sonne und ich fahre voller Freude zur Weide. Hier bemerke ich eine ca. 1 cm gr Wunde am rechten Hinterbein, die auch nachts geblutet hat. Das Pony ist aber lahmfrei und voller Tatendrang. Auf dem Weg nach Kirchberg/Hunsrück bringe ich noch das RentnerPony zu meiner Freundin Steffi, wo er diese Woche "Urlaub" macht. Nach 1.45 h komme ich auf dem Parkplatz an, es gibt ein großes Wiedersehen, die Vorfreude ist bei meinen 5 Mitreitern so groß wie bei mir. Herrliche Wälder wechseln ab mit tollen Flusstälern. Die Wege sind fast alle naturbelassen, wir können öfters traben. In Rhaunen habe ich in der "Alten Schmiede" einen Tisch bestellt, alle haben Hunger. Wir sitzen draußen und haben die Pferde direkt im Blick, sie dösen friedlich trotz Straßenlärm. Dann reiten wir über schmale Pfade zum Kappleifelsen mit Wahnsinnsaussicht und schöner Bank. Die Pferde finden das Gras besser :-) Von hier aus sind es nur noch 20 min bis zur Wanderreitstation in Laufersweiler. Tanja und ihr Mann erwarten uns bereits. Nach dem Absatteln bringen wir die 4-Beiner auf 600 m entfernte saftige Wiesenpaddocks, später sitzen wir gemütlich bei Gegrilltem zusammen. Vor 22 h liegen wir schon in den Holzblock-Häuschen und schlafen früh. Der erste Tag war trocken mit etwas Sonne, toller Einkehr und wunderbaren Wegen. Die neuen Packtaschen ließen sich gut am Sattel befestigen, kein Fliegen/Schlagen im Galopp. Leider ist die Lammfellpolsterung von mir abgegangen. Das muss ich noch flicken. Morgen geht es Richtung Mosel...
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Neue Rieser-Hinterpacktaschen mit Lammfell von mir unterlegt 2. Tag
Das Wetter ist umgeschlagen: kühl und regnerisch. Nach einem guten Frühstück fährt uns Tanja zu unseren Schnuckelchen auf die Wiese. Alle scheinen die erste Nacht sehr gut überstanden zu haben. Wie laufen den Berg hinauf zurück zu Tanyas Stall. Hier gibt es auch ein Frühstück (Kraftfutter) für die Ponies. Zügig haben wir gesattelt. Noch ist es trocken.
Die Gurtsvheuerstelle bei Jack ist zwar haarlos, aber die Haut ist noch heile. Ich schmiere mehrmals täglich Melkfett, so wird die Stelle über die ganze Folge de Wiche nicht schlimmer, es wachsen sogar wieder einzelne Haare.
Tag 2:
Wir starten früh, es ist trocken aber kalt. Ich ziehe alles an, was ich dabei habe, auch die Regensachen.
Leicht hügelig ist die Landschafr heute, Raps leuchtet überall - herrlich. Schmale Pfade gibt's heute wenig, aber schöne Aussichten auf dem Weg nach Monzelfeld. Leider findet sich heute am Montag keine geöffnete Einkehrmöglichkeit. So machen wir Picknick im Wald. Glühwein hätte mir besser gefallen als der Kälte Sekt aus der Dose, bibber ist das kalt.
Um 16 Uhr sind wir bereits in Monzelfeld bei Klaus auf dem Hof. Hier waren wir bereits 2013 schon mal. Klaus ist noch auf dem Weg zu uns unterwegs, wir satteln schon mal ab und lassen die Ponys grasen.
Leider gibt es eine Planänderung, wir müssen im Dorf schlafen, die Holzblockhütte ist trotz meiner Buchung besetzt. Klaus fährt uns in die Pension. Von hier aus bringt uns ein Taxi nach Bernkastel-Kues zum Inder. Lecker!!! Wir lachen so laut im Restaurant, dass die anderen Gäste irritiert gucken.
3. Tag
Klaus holt uns in der Pension um 8.45 h ab. Hier hatten wir noch ein nettes Gespräch mit dem Pensionsbetreiber. Immer wieder suchen wir das Gespräch mit Einheimischen, es ist schön von den Leuten zu hören, wie sie leben und lebten.
Die Ponys hatten eine gute Nacht und bekommen Kraftfutter während des Packens. Wieder ist der Himmel bedeckt und es ist kühl. Gut für die Pferde (keine Insekten), schlecht für uns (Urlaubsbräune). Wenn wir wüssten, was für Unwetter zu diesem Zeitpunkt in Deutschland herrschen... Aber das ist auch Wanderreiten: man schaltet ab und ist abgeschnitten vom Rest der Welt!
Heute gibt es nur Wald und Berge. Entweder geht's hoch (reiten) oder runter (laufen). Das wird einem Mitreiter noch zum Verhängnis, später mehr dazu.
Keine Einkehrmlglichkeit, und mir ist so kalt :-(. An einem winzigen Ort machen wir auf dem Kinderspielplatz Pause. Die Pferde stehen außerhalb! Da hält ein Auto, die freundliche Frau fragt nach dem Woher und Wohin. Es ist die Bürgermeisterin, die uns einen Cafe anbieten will, aber leider einen dringenden Termin hat - Schade, wärmer Café hätte mir gut gefallen.
Weiter ziehen wir, hoch in den Wald, der Weg wir immer schmaler, nur noch fußbreit, felsig. Ich zögere. Die Anderen ermutigen mich, also absteigen und weiter. Dann passiert es: ein Baum ist umgefallen, ein Weiterkommen unmöglich. Ein Rumdrehen geht nicht am Hang, zu eng, Absturzgefahr!!!!! Mit Ruhe richten wir die Ponys rückwärts, drehen sie amAbgrund, alles geht gut. Meine Nerven liegen blank, ich hatte so Angst um die Anderen... Aber meine Freunde sind alle sehr erfahrene Wanderreiter, begleiten mich seit Jahren, ich kann mich auf sie 100%ig verlassen!!
In Heidenburg bei Ruth kommen wir gegen 17.30 h nach 32 km an. Fette Weidepaddocks entschädigen die Ponys für die lange Etappe.
Wir schlafen im 6-Bett Zimmer, eigentlich für Ferienkinder geplant. Es gibt hervorragendes vegetarisches Abendessen im Reiterstübchen. Früh Fälle ich heute in mein Etagenbett
4. Tag
Der Tag beginnt traurig: das Knie meines Mitreiters ist so dick, er will abbrechen. Das viele Laufen bergab gestern war Gift. Also bestellt er Jemanden, der ihn abholen kommt. Die Stimmung ist gedrückt. Wir holen die Üonys vom Paddock ans Haus zum satteln und Leo versteht nicht, warum er nicht geputzt wird. Auf der Wiese lassen wir ihn zurück, ziehen nun zu fünft weiter.
Es geht nach Süden. In Thalfang finden wir keinen Gasthof aber einen Edeka mit angeschlossenem Café
Dies, die wunderbaren Wiesenwege und das trockene, wenn auch bedeckte Wetter ohne Viecher lassen meine Stimmung wieder steigen. Später geht es durch den Wald stetig bergan. Der Weg ist ein Bach, wo kommt nur dieses ganze Wasser her?? Pause machen wir bei Siegfrieds Quelle. Ein verwunschenes Fleckchen Erde!! Nur weder Siegfried noch der Drache haben uns besucht...
Hier erreicht uns ein Anruf (was unterwegs übrigens immer wieder ein Problem war: kein Netz!): unser Mitreiter war in der Apotheke, hat "schön" eingekauft und stößt heute Abend wieder zur Gruppe. Vorrausgesetzt wir nehmen etwas Rücksicht (Nur Galopp statt Trab -> kein Problem) und er steigt weniger ab als wir (Leo macht das locker mit, Alpen-erprobt). Juchu !!! Ab Abends sind wir wieder komplett. Bis dahin ziehen wir über die tollen Wege im Hunsrück. Vorbei an der Jägerslust: hier steht ein Kasten Bier im Bach für Wanderer, eine Dose daneben für 1€/Bier. Cool Aber wir wollen weiter, sind es doch nur noch 30 min bis Börfink. Hier schlafen wir in einem Gasthof, früher auch Wanderreitstation. Die Paddocks sind klein, das bestellte Kraftfutter sehr wenig. Die Strecke war nur 26 km lang, dann muss das für heute eben reichen. Bevor wir die Zimmer beziehen trinken wir ein Willkommens-Radler mit unserem 6. Reiter in der Sonne: was ein herrliches Leben....
5. Tag
27 km Börfink -Morbach
Morgens scheint die Sonne. Beim satteln lassen wir die Pferde Gras fressen, sie haben Hunger, die Paddocks waren klein und ratzekahl gefressen. Hafer gibt es nur noch für die 2, die es am nötigsten haben. Aber das Gras steht hoch überall, unterwegs gibt es zahlreiche Möglichkeiten die Pferdemägen zu füllen.
Heute steigen wir auf den Erbeskopf, den höchsten Berg in Rheinland-Pfslz 816 m hoch. Es geht zwar stetig, aber nicht zu steil hinauf. Schmale Wege führen uns bis zum Gipfel. Hier gibt's eine Fresspause und Fotos. Etwas weiter unten am Hundrückhaus hat die Cafeteria geöffnet. Passt, es ist Mittagszeit und kaum Betrieb. Nach 1 Stunde ziehen wir weiter. Anfangs ist der Weg nicht so toll, wir sind verwöhnt von den letzten Tagen. Normale Schotterwege gab es bisher kaum. Aber es kommen auch wieder schönere Wege und laden zum Galöppchen ein. Es wir heiß und drückend. Kommt ein Gewitter? Eine letzte Rast im Schatten. Die letzte Stunde bis zum Quartier bleiben wir tatsächlich trocken.
Herzlich nimmt uns Familie Klein auf. Die älteren Leute haben noch etwas Landwirtschaft, die Pferde schlafen in Paddocks direkt am Kuhstall. Prima. Futter ist reichlich da, unsere Kameraden bald abgewaschen und versorgt. Wir gehen kurz ins Ferienhaus und dann hervorragend im Gasthof im Ort essen. Dann kommt der Regen und wir gehen von der Terasse ins die Wirtschaft. Was ein gelungener Tag!
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6. Tag
Morbach - Hellertshausen 32 km
Nachts hat es geschüttet. Alle Ponys sind wohlauf, als ich morgens füttern gehe.
Frau Klein hat uns ein schönes Frühstück gezaubert und wir verlassen nur ungern dieses gastliche Quartier.
Anfangs geht es durch Morbach hindurch. Diesen Trubel und Verkehr sind wir nach dieser langen Zeit der Stille nicht mehr gewöhnt. Bald tauchen wir wieder ein in den Wald. Bald das erste Hinderniss. Der geplante Weg soll über einen nassen Holzbohlensteg führen. Ich steige ab und erkunde die Lage. Mit Pferden nicht machbar!! Die Andeten nehmen Jack als Handpferd mit und umrunden das Moorgebiet. Ich gehe im Sonnenschein den herrlichen Steg zu Fuß weiter. Toll gemacht, mit Info-Tafeln, ein besonderes Flair geht vom Moor am Morgen aus. Nach 10 min sind die anderen Reiter wieder da, wir treffen uns am Ende des Stegs wieder.
Schöne Pfade führen uns nun stetig den Berg hoch.Überall tropft es vom nächtlichen Regen auf uns herab
Immer wieder kommt die Sonne heute raus und wir genießen tolle Fernblicke.
Im Wald verpasse ich den Abzweig zur geplanten Gaststätte, umdrehen mag keiner. Also weiter. In Katzenloch (der kl Ort heißt wirklich so) finden wir eine Gartenwirtschaft. Obwohl diese noch geschlossen hat, können wir kühles Radler kaufen. Eine nette Lokation nahe am kleinen Wasserfall.
Dann beginnt der lange Aufstieg zur Wildenburg. Aber dieser lohnt sich. Leider ist das Restaurant geschlossen (Hochzeit), aber im Kiosk gibt es Eis und Café, die Pferde mampfen Gras. Wir besteigen den Turm der Wildenburg und haben einen 360 Grad Rundumblick über die Hundrückhöhen: wunderschön!
Ab hier verlassen wir den geplanten Weg, er wäre zu viel Krackselei gewesen. So laufen wir bequemer bergab. Später queren wir einen Felsabrutsch, klettern über Felsbrocken. Kurz kommt Alpen-Feeling auf.
Dann heißt es den letzten steilen Bergrücken zu überwinden und wir kommen im Trockenen bei Nelli und Rinus in Hellertshausen an. Die Üonys stehen auf großzügigen Paddocks, alles ist vorbereitet.
Wir grillen, da kommt der Regen. Mein Mitreiter Stefan und Gastgeber Rinus halten eine Plane über das Grillgut, werden arg geräuchert dabei
Zum Essen kommt auch die Line Dance Gruppe hinzu, deren Trainerin unsere Gastgeberin ist. Und natürlich müssen auch wir am Abend mittanzen und haben total viel Spaß. Auch wenn wir alle noch nie Line Dance gemacht haben, der schöne Saloon, die echt netten Mit-Tänzer lassen den Abend unvergesslich werden!
7. und letzter Tag
Wieso kann eine Woche so schnell vergehen?
Die Sonne lacht am Morgen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschieden wir Jens von dieser außergewöhnlichen Station. Hierher müssen wir unbedingt wiederkommen. Auch die Landschaft hat einen besonderen Reiz.
Unser Weg führt uns über Bundenbach ins Hahnenbachtal. Toller Ausnlick auf die Schmidtburg.
Und dann fängt es an zu schütten! Wir retten und ins Kiosk an der Altburg/Keltensiedlung. Es ist Samstag und trotz Regen viel Betrieb. So verzichten wir auf die Besichtigung der Ruine und der Keltensiedlung, sparen wir uns dieses Highlight für unseren nächsten Ritt hier auf!
Pommes und Radler trösten und über die Tropfen hinweg. Den Ponys macht das Wetter eh nicht so viel aus, sie stehen mit Ponchos abgedeckt unter Bäumen.
Das Hahnenbachtal ist wirklich besonders schön, wenn zT auch kniffelig. Die Wege sind jetzt schmierig und rutschig nach dem Regen, wir führen oft.
Und dann nähern wir uns nach 26 km wieder den Hängern. Wehmut macht sich breit, ein Unglaube bereits am Ziel zu sein, die Gemeinschaft verlassen zu müssen. Das ganze Denken ist noch im Wanderreit-Modus und so fahre ich auf der Bundesstraße erst mal in die entgegengesetzte Richtung, bin mit den Gedanken noch voll auf dem Ritt. Typisch....
Aber eine Hoffnung bleibt:
Der nächste Ritt im Hunsrück ist bereits in Planung!!
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Kein vernünftiges Training
Nach dem 7 tägigen Hunsrückritt war die Gurtscheuerstelle wieder haarlos, aber intakte Haut. Hier teste ich als letzte Möglichkeit jetzt einen Mondgurt.
Der Pilzbefall ist nicht in den Griff zu bekommen. Der TA hat das Pony zum 3. Mal gespritzt. Kommt keine Besserung will er einen Abstrich einschicken.
Die vor 10 Wochen befallenen Hautareale sind abgeheilt und wieder behaart.
Neu ist die Stelle auf dem Rücken im Beteich der hinteren Sattellage. Hier führe ich tägliche Waschungen mit einem Fungizid durch, die Stelle ist nich größer geworden, haarlos ist ein 5-DM-Stück großer Bereich.
An Training ist natürlich so nicht zu denken. Jack läuft kleine Runden als Handpferd mit, wenn ich den Rentner reite. Besser wie nix
Es sind noch 8 Wochen bis zu den Vogesen. Noch ist genug Zeit zur Regeneration der Haut, aber in 2 Wochen hoffe ich, kann ich wieder reiten....
Was es Neues gibt
Ich starte einen letzten Versuch um das Gurtscheuerproblem in den Griff zu bekommen.
Zuvor habe ich (aus Verzweiflung) die Pilz-befallenen Stellen täglich mit Rivanol gewaschen. Ich hatte beim Aufräumen der Sattelkammer noch Rivanol Tabletten gefunden und im Beipackzettel gelesen, dass es auch fungizid wirkt. Ich kannte die Anwendung bisher nur am Bein/Huf.
Seit der Rivanol-Behandlung sind die Pilzstellen schnell abgeheilt. Die Haare wachsen wieder !!
Also habe ich mich durchgerungen einen sehr teuren Mattes Mondgurt mit Ellbogen Ausschnitten zu kaufen.
Ich bin bisher 2x länger damit geritten: kein Haar ist ausgefallen
Trotz Hitze gestern und starkem Schwitzen war die Gurtstelle nicht wund (durch Schweiß verstärkter Effekt) und noch behaart.
Also auf zu neuen Zielen !!!!
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Spontaner 2-Tages-Ritt
Meinen Urlaub diese Woche musste ich aus familiären Gründen kurzfristig absagen (Papa schwerstkrank). Der geplante Rhön-Ritt (Anfahrt 3 Stunden) wurde auf Juli verschoben.
Um meine stark angeschlagenen Nerven zu regenerieren, habe ich spontan einen 2-Tagesritt in der Eifel organisiert. Ich habe sogar eine Freundin gefunden, die mich spontan begleitet. Ich wäre auch allein geritten, zu zweit nachts aber mehr Spaß!
Die Wahl fiel auf die Eifel, da ich hier in 1 Stunde zurück im Westerwald wäre, falls dies nötig ist (kranker Vater).
2 Tage Eifel
Samstag, 25.6.2016:
Morgens schüttet es wie aus kübeln. Wir verschieben die Abfahrt um eine weitere halbe Stunde. Im Trockenen kann ich das Pony einladen und hohle meine Freundin Elke ab. Nach gut 1 Stunde sind wir bereits in der Eifel angekommen und parken an einem geteerten Wirtschaftsweg. Ich kann das Auto nicht verlassen, es regnet unwetterartig. Nach 10 Minuten ist der Spuk vorbei, wir satteln im Trockenen und die ersten 3 Stunden, die wir über das Maifeld reiten, bleiben trocken. Die Gegend hier ist so ganz anders als bei uns zu Hause im Westerwald. Es gibt entweder schöne gemähte Wiesenwege oder geteerte Wirtschafts Wege. Schotter begegnet uns heute kein einziges Mal. Wie können oft herrlich und lang galoppieren. Dann geht es runter ins Elzbachtal. Und es fängt an zu regnen, was die folgenden in 3 Stunden auch nicht mehr aufhört
Und jetzt beginnt das Abenteuer. Anfangs ist der Weg breit und gut begehbar. Dann wird er schmäler und es folgt ein umgekippter Baum, der in diesem steilen Tal nicht umgangen werden kann. Wir drehen um und gehen hoch auf die Höhe. Später versuchen wir es an einer anderen Stelle erneut, dass Tal zu queren. Sehr lange geht es einen schönen Weg entlang, auch eine saftige Waldwiese findet sich für die Ponys. Mehrmals queren wir den Bach durch Furten, was problemlos möglich ist. Aber dann kommt eine schmale, nasse, glitschige Holzbrücke, deren Bretter so dünn sind, dass sie nicht passierbar ist. Auch eine Bachdurchquerung ist wegen steilem UFer nicht möglich. Wir suchen eine Alternative, kriechen durch nasse Blätter und enden in einer Sackgasse. Also alles wieder zurück. Direkt am Bach ist eine Fahrspur zu erkennen, welcher wie folgen. Gefühlte 20 mal durchqueren wir das Rinnsal, was mittlerweile Hochwasser hat. Irgendwann stehen wir bei einem Bauernhof im Hinterhof. Die Anwohner staune nicht schlecht, als zwei nasse Frauen aus dem Unterholz gekrochen kommen. Freundlich weisen Sie uns den weiteren Weg. Nun können wir das dann endlich wieder verlassen und über die Höhn erreichen wir um 18:00 Uhr unser Quartier.
Die Ponies schlafen heute Nacht in Boxen, auch Sie sind froh nach dem Dauerregen im Trockenen zu sein. Nur das Heu finden Sie nicht so toll, Gras wäre ihn wohl lieber gewesen
Wir schlafen in einem komfortablen Holz Blockhaus und werden abends gut bekocht. Nach diesem anstrengenden Tag liegen wir schon um 22:00 Uhr im Bett.
Eifel 2. Tag
Heute kitzelt mich ein Sonnenstrahl um 5 h wach Vom Bett aus hat man eine Hammer-Aussicht. Der Pyrmonter Hof liegt wirklich traumhaft!
Wir füttern die Ponys und sitzen dann mit Tee in der Sonne, bis es endlich um 8.30 h Frühstück gibt. Ich bespreche mit Tamara, der Stationsbetreiberin, noch die Strecke und dann satteln wir endlich.
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Burg Pyrmont
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Heute gibt es abwechselnd Sonne und Wolken, es bleibt trocken, den ganzen Tag!
Wir starten nach Süden zur Burg Pysmont. Eigentlich stand sie gestern auf unserem Programm, welches sich aber ja kurzfristig änderte..,
Der Weg zur Burg ist ein Traum! Und die Burg selber: phantastisch. Am Abend vorher war eine Hochzeit, alles ist noch mit Blumen geschmückt. Leider gibt es keine Gastronomie.Wir machen schöne Fotos und starten einen neuen Versuch im Elzbachtal. Traumwege!! Bis eine 20 stüfige nasse Holzbrücke das Weiterkommen unmöglich macht. Also wieder zurück.
Später geht es auf der Hochebene weiter gen Norden. Tolle Wiesenwege lassen und oft über das Maifeld galoppieren. Laut Gastgeberin ist das Elzbachtal ab der Autobahn bereitbar. Also runter und hinein. Wunderschöne schmale Wege führen durch urwaltartige Wälder. 2x übersteigen wir umgefallene Bäume. Beim dritten Mal krakseln wie auf allen Vieren den Hang hoch. Wanderer kommen und entgegen und raten dringend von dem Weiterritt ab: die Wegeverhältnisde würden noch schlimmer. Und reichts für heute, wirwollen unser Glück nicht überstrapazieren und machen kehrt. Die restlichen 10 km wieder Wiesen und Felder ohne Probleme.
Nach 26 km kommen wir wieder an den Gespannen an u d verabschieden uns von diesem spannenden und abwechselungsreichen Teil der Eifel.
Elzbachtal - ich komme wieder - beim nächsten Mal nur ohne Pony und dann bist du fällig
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Neue Pläne
Da das Training etwas hinterher hinkt und ich die Rhön ja absagen musste (kranker Vater), jetzt ein neuer Plan:
3 Tage Eifel
Nächste Woche habe ich Urlaub und möchte nochmal einen Kurztripp machen. Und weil die Eifel in 1 Autostunde erreichbar ist, geht es dort hin.
Die Quartiere habe ich schon ausgesucht, werde diese aber erst am Montag kurzfristig buchen.
Und weil das RentnerPony für den Pfalzurlaub/-ritt im August noch Kondition braucht, nehme ich ihn auch noch mit
Also gleich 2 Premieren:
1. Wanderritt so ganz alleine und auch noch erstmals mit Handpferd - Chakka
Zu Hause bin ich ja immer mit Handpferd unterwegs, sogar Galopp klappt prima. Lediglich die Streckenlänge wird, sagen wir mal, grenzwertig. Ich habe 25 kn/Tag geplant. Aber mit Pausen alle 1,5 Stunden müsste das mit dem 24-jährigen eigentlich klappen....
Wir werden sehen..,.
3 Tage Eifel
Donnerstag:
Die Wettervorhersage verspricht Wolken, aber trocken, 11 - 19 Grad, brrr. Aber für die Ponys ideal.
Mit 2 Ponys im Hänee starte ich um 8 h und bin nach 1 h 15 min am Parkplatz. Hufschuhe ans Handpferd, mein Reittier schnell gesattelt und los geht's. Zu dritt (2 Ponys und ich) ziehen wir los. Nach 2 km verlieren wir im Unterholz einen Hufschuh auf nimmer Wiedersehen. Na toll! Den 1. Ersatzschuh rausgepult und weiter ( es sollte das 1. und einzige Schuh-_Problem der Tour bleiben).
Am Waldsee Rieden vorbei folgt ein erster steiler Anstieg. Nähe Volksfeld reiten wir an einer super Heidelandschaft entlang (in der Eifel!!) und machen 1 Stunde Mittag. Ab und zu blinzelt die Sonne hervor.
Die Wege sind zT wirklich traumhaft, immer wieder Heide, auch am Nachmittagsstopp. Dann folgt ein gefährlicher Wegabschnitt: laut Karte führt ein Wanderweg steil den Berg hinab. Weder Wander- noch sonstiger Weg sind erkennbar. Ein Umweg würde 1,5 zusätzliche Stunden betragen. Grrr.
Also führe ich beide Ponys im Zickzack über Schieferabbruch hinab. Der Boden ist trocken, zum Glück. Immer wieder halten wir an, verschnaufen, sortieren uns. Mit 2 Pferden war das echt kniffelig. Unten an der Straße angekommen finden wir eine Furt. Eine willkommene Erfrischung!! Am (verlassenen?) Campingplatz vorbei geht es den Berg hoch. Der weniger steile Weg endet. Mannmannmann.
Also steil hinauf, armes RentnerPony. Aber er ist sehr tapfer und mit einigen Verschnaufpausen kommen wir in Langscheid an. Erneut Pause in der Heide. Hier gibt's für "den Alten" den mitgeführten Hafer.
Noch 1,5 h bis wir in Hohenleimbach ankommen. Eine suuuuper Station. Die Ponys bekommen eine fette Weide, haben sie sich auch verdient, und später Müsli. Ich werde hervorragend von Thomas bekocht und sitze später noch etwas im total gemütlichen Saloon. Früh falle ich ins Bett. 27 km und die vergangenen extrem stressigen Wochen fordern ihren Tribut.
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Freitag
Ich bin sehr früh wach, meine häuslichen Sorgen (geliebten Hund vor 4 Tagen eingeschläfert, schwerstkranker Vater) lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Gut dass ich bald aufstehen kann, Frühstück um 7.30 h. Es ist ruhig in der Wanderreitstation, ich bin der einzige Gast, wunderbar.
Nach einer großen Portion Müsli starte ich um 8.40 h. Neuer Rekord!
Obwohl die Bundesstraße in einigem Abstand verläuft, höre ich Sie die erste Stunde ständig. Wunderbare Ruhe umgibt mir später im Wald, Balsam für die Seele.
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Der Weg zur Siebenbacher Mühle ist irgendwie verschwunden, wir laufen am Waldrand hinab, kein Priblem. Dann geht es lang lang bergauf, Verschnauspause auf der Höhe (lecker Gras). Durch Wangelbach führe ich die Ponys und Ernte viele erstaunte Blicke und herzliche "Hallo" s. Im Wald finde ich inBachnähe eine Bank in einem alten Steinbruch. Hier machen wir 1 h Mittagspause. Die Ponys haben reichlich Gras, ich lege mich in die Sonne. Herrlich. Nur "den Alten" binde ich fest, er ist ein Schlitzohr und würde auch ohne mich weiterziehen. Jack grast frei, seine Bindung an mich ist stärker. Leider kommen dann die Fliegen und Bremsen und wir ziehen weiter, immer am Bach entlang. Bevor es wieder in den Berg geht, krakseln wir uns Bachbett, den Pferden schmeckt es nicht, sie plantschen nur. Nun folgt ein herrlicher schmaler Pfad. Ich lasse den Rentner frei hinten mitlaufen, zu eng ist der Weg. Immer wieder tolle Blucke ins Tal und auf die Virneburg. An einer besonders schönen Stelle mit Sinnesbank (so eine Bank wo man halb drin lügen kann) mache ich schon wieder Pause. Hmmm. Wieder folgt ein kleines Stück Heide. Toll. Dann muss ich noch über eine Stunde über große Schotterwege durch den Wald (öde), kurz an einer Bundesstraße entlang (brave Ponys) bis zum Quartier. Bei Ankunft bin ich geschockt. Ehrlich. Hier war ich bereits vor 10 Jahren. Jetzt haben die Besitzer vor 1 Jahr gewechselt. Überall Müll, Müllsäcke, kaputte Geräte, Chaos. Es ist ungemütlich.
Die Pferde stehen auf einer großen Wiese mit Gras, das ist ok. Ich schlafe in einer FeWo, die extrem lieblos und kalt ist. Schlimm. Ich halte mich möglichst lange auf der Weide auf, bis es Abendessen gibt (naja, satt hats gemacht, geschmeckt nicht). Die neuen Besitzer sind freundlich, wirken aber überfordert. Den Abend verbringe ich mit lesen, gehe früh ins Bett.
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Samstag
Gut, dass ich um 7 Uhr schon frühstücken kann. Nach 10 min bin ich bereits fertig, die Ponys habe ich schon vorher gefüttert. Um 7.40 h starte ich!!! Wahnsinn. Aber hier hält mich nix, frustet mich eher. Gut dass das Wetter trocken, wenn auch stark bewölkt ist heute Morgen. Auf breitem Weg geht's im Tal Richtung Monreal. Dieses wunderschöne Örtchen durchreite ich vor 9 Uhr, fast alle schlafen noch. Auf abenteuerlichem Pfad reite ich hoch zur Ruine, verpasse eine Abzweigung. Blöd. Zurück möchte ich das den Ponys nicht nochmal zumuten, so sehe ich die Ruine zwar gut, kann aber nicht hineinreiten. Beim nächsten Mal...
Ein schönes langes Tal folgt, ich trabe einige Male. Am Kletterwald vorbei erreiche ich Kürrenbach. Am Ortsrand ist eine Weide mit Isländern. Meine Beiden machen den Mega-Aufstand, wollen nicht vorbei laufen. Peinlich. Nach einigem Hin und her geht's weiter. Ein extrem steiler Abstieg führt uns nach Nitztal. Das lässt sich dank Schotter aber ganz gut laufen. Dann die Entschädigung: ein Traumweg bis zum traumhaften Schloss Bürresheim. Hier hätte man auch einkehren können, alleine hab ich aber keine Lust. 200 m an der Strasde entlang geht's weiter. Den Einstieg in den nun folgenden "Weg" finde ich nur durch das Wanderwegsymbol des Eifelvereins. Anfangs total voller Dornen, schwierige Passage . Im Zickzack steil bergauf, wir müssen zwischendurch immer wieder kurz verschnaufen. Aber nach 15 min sind wir oben. Blöd, der weitere Weg ist so zugewuchert, der geht nicht. Also die Strasse hoch und welch ein Glpck: nach 300 m komme ich an eine tolle Grillhütte mit fettem Gras und einem Brunnen: Prost !
Hier mache ich 1 Stunde Mittagspause, obwohl es erst 11.30 h ist. Klar, wir sind ja auch in aller Frühe gestartet.
Bald finde ich einen Weg, der in die richtige Richtung führt. In unzähligen Windungen führt er am Berg entlang. Dann öffnet sich der Wald und gibt einen herrlichen Blick frei. Eine Wildwiese mit Mohn verführt mich zum fotographieren...
Nun geht es über Schotterwege immer weiter. Leider sind in den letzten beiden Tsgen immer viele harte Wege dabei. Ohne Hufschutz undenkbar!
Und dann sind wir wieder am Hänger, nach 3 x 27 km. Unwirklich irgendwie, die Zeit ging so schnell vorbei. Zum Glück sind wir unverletzt geblieben.
Auf der Heimfahrt denke ich über den Ritt nach:
* wenn ich alleine losziehe, würde ich immer wieder ein Handpferd mitnehmen. So ist Jack nie alleine. Bei beiden Quartieten gab es keine anderen Pferde in Sichtweite
* das Alleinesein hat mir nach einem halben Tag nix mehr ausgemacht, ich war immer beschäftigt mit navigieren, Handpferd, Landschaft...
* 3 Tage waren ok, einen Tag länger hätte ich auch noch gemacht, mehr aber dann auch nicht. Noch nicht, wer weiß was die Zukunft bringt....
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Eifelfotos
Fortsetzung folgt.....
2015
Wanderritt durch die Rhön - 8 wunderschöne Tage
Vorbereitungen
Schon Ende 2014 stand fest: unser großer Ritt sollte im kommenden Jahr wieder in die Rhön gehen, wo ich 2009 und 2012 bereits mit Pferd unterwegs war.
Schwierig gestaltet sich in der Rhön die Auartiersuche: 1. sind wir 9 Reiter und 2. gibt es leider nicht so ein schönes Quartierverzeichnis die z.B. bei mir zu Hause im Westerwald.
Viele Stunden habe ich mit Recherche im Internet verbracht, mögliche Quartiere rausgesucht und angemailt. Nach 2 Monaten war es dann soweit, meine grobe Runde stand fest, es ging an die Feinplanung=das Buchen der Quartiere.
Den Termin hatte ich schon im Herbst 2014 festgelegt: 30.5.-6.6.15
Leider hatte ich nicht bedacht, dass der Donnerstag ein Feiertag ist, oft sollte mit das beider Buchung zum Verhängnis werden, vermieten die Gastgeber in diesem Zeitraum ihr Quartier doch am liebsten min über 4 Tage...
Nach unzähligen Telefonaten und Emails standen die Eckpunkte des Rittes im Januar 2015 fest und es könnte an die Routenausarbeitung gehen.
Leider liegen die Quartiere zT weit auseinander, um die Belastung nicht zu groß zu haben, begrenze ich die Tages-km auf 33 - öfters werden es dann doch mehr werden....
Gerne baue ich bei der Planung eine Gaststätte ab der Mittagszeit ein. Da die Rhön sehr wenig besiedelt ist und touristisch nicht so gut ausgebaut ist, wie zB der Pfälzer Wald, gelingt mir es nicht täglich, ein Restaurant zu finden.
Zur Routenplanung benutze ich seit Jahren ausschließlich Outdooractive.com Hier ist jedes noch so kleine Pfädchen eingezeichnet, zum Reiten, wie ich es liebe, genial.
Im April 15 ist alles fertig. Anfang Mai, 3 Wochen vor Rittbeginn, rufe ich sämtliche Quartiere nochmals an und erinnere an uns :-)
Und tatsächlich, beim letzten Quartier wurden wir wohl nicht in den Kalender eingetragen/vergessen - nach 2 Tagen der erlösende Rückruf: wir dürfen kommen :-)
Rittberichte 2015
Der erste Wanderritt der Saison ist immer etwas
aufregend, insbesondere, da unser Herbstritt 2014 wegen meiner Alpenüberquerung
ausgefallen ist. Schon im Winter habe ich alle Ritte für dieses Jahr
ausgearbeitet und gebucht.
Saison Eröffnungsritt im Taunus an der
Aar
18.4.2015
Die Wettervorhersage für dieses Wochenende war fantastisch:
Sonne, 15° - keine Insekten!
Somit trafen sich um 10 Uhr 6 bestgelaunte
Wanderreiter in Daisbach. Die Pferde waren schnell bepackt, ist doch das Gepäck
für zwei Tage sehr übersichtlich. Los ging es in Richtung Aarbergen. Hier sollte
der Weg durch ein Werksgelände führen. Dieses war mit einer Schranke versperrt,
daneben war ein schmaler Durchlass für Fußgänger. Für unsere erfahrenen Pferde
kein Problem. Nach Querung der Bundesstraße war der Weg hoch aus dem Tal nicht
aufzufinden. Etwa 20 Betonstufen versprachen einen Einstieg auf den darüber
verlaufenden Querweg. Also alle hoch gekrakselt, nach 20 m war auch dieser Weg
durch WeißDorn versperrt. Das fing ja schon gut an. Ein schmaler Durchlass
führte auf die etwa 30 m weiter oberhalb gelegenen Weiden. Mit vereinten Kräften
wurde der Zaun hoch gehalten und die Pferde darunter hindurch geführt. Dies
sollte auch die letzte Schwierigkeit für dieses Wochenende werden. Ab jetzt
genossen wir nur noch die Landschaft. Überwiegend offenes, hügeliges, mit weiss
blühenden Weißdorn bewachsene Gegend - toll. Nach circa 1 Stunde durchquerten
wir einen Ort, in dem wir tatsächlich eine geöffnete Bäckerei fanden, in der
erst mal eingekauft wurde :-) immer wieder luden Wiesenwege zur schnelleren
Gangart ein. An einem windgeschützten Plätzchen am Waldrand machten wir eine
ausgedehnte Mittagspause mit SattelTaschenpicknick. Am Nachmittag machten wir
eine Kaffeepause in der Plätzer Mühle. Hier gab es sogar einen Anbindebalken und
da außer uns nur noch drei Gäste dort waren, genossen wir Kaffee und Kuchen in
aller Ruhe. Leider ging es meiner mit Reiterin Inge zunehmend schlechter, es
entwickelte sich ein Migräneanfall. Nach 1 Stunde Pause ging es ihr etwas
besser, sie konnte den restlichen Ritt bis zur Kesselmühle fortsetzen. Es war auch nicht mehr weit, zwei Täler mussten noch gequert werden, was die Pferde doch anständig ins schwitzen brachte.
Um circa 18:00 Uhr kamen wir auf der
Kesselmühle an, konnten die Ponies in die vorbereiteten hat Paddocks stellen, wo
sie in der AbendSonne noch schön abkühlen konnten, lediglich die Nachbarschaft
das TrampelTieres sorgte kurzfristig für Aufregung bei Jack und Leo. Wir bezogen
die 4-Bett Zimmer und trafen uns anschließend im Saloon. Der Hausherr hatte
Nudeln mit Soße und Salat für uns gekocht, vor dem wunderbaren schönen warmen
Ofen ließen wir unseren ersten Wanderreit-Tag beim Bierchen
ausklingen.
Sonntag 19.4.2015
Die Nacht war kalt hier in Jammertal, es hat gefroren. Den
Pferden scheint das nichts ausgemacht zu haben, nur Nola hat wenig gefressen,
wie immer. Wir frühstücken zeitig, wollen heute etwas früher starten. Ab 10:00
Uhr ist hier auf dem Reiterhof einen Flohmarkt geplant, bevor der Trubel
losgeht, wollen wir weg sein. Um 9:20 Uhr starten wir bei herrlichstem
Sonnenschein. Es geht durchs Jammerthal nach Katzenellenbogen. Endlose
Wiesenwege laden zu langen Galoppaden ein. Die Landschaft ist hier wirklich
wunderschön: die Buchen haben schon das erste Grün und überall blüht es in weiß.
Heute reiten wir nur naturbelassene Wege, das ist wirklich außergewöhnlich. Auch
Inge geht es besser und sie kann den heutigen Tag voll genießen, wie wir anderen
auch. Die Mittagspause machen wir auf einem Berggipfel in der Sonne mit einem
weiten Blick über die Aar. In der Ferne sehen wir eine Burg, können Sie aber
namentlich nicht bestimmen. Nach über 1 Stunde brechen wir wieder auf. Der
Wegfühlt uns jetzt nach Berghausen. Im Hotel Berghof kehren wir zum Nachmittags
Kaffee ein. Die Ponies stehen in Blickweite im angrenzenden kleinen hoteleigenen
Park. Auf der sonnenüberfluteten Terrasse genießen wir eine Cola/Kaffee. Dann
brechen wir auf zum letzten kurzen Weges Stück. Die Aar queren wir problemlos
bei Hausen. Ein letzter Abstieg durch ein wunderschönes Tal und wir sind wieder
bei den Hängern angekommen.
Es war wirklich ein besonders schöner Ritt, das
Wetter war super toll und auch die Landschaft hat mich sehr begeistert. Hier
werden wir nächstes Jahr mit Sicherheit noch mal reiten gehen.
Hier der Rittbericht vom Hunsrück-Ritt Herbst 2010
21.08.10
um meine Erinnerungen frisch zu halten, habe ich mich entschlossen, über meine Ritte jetzt immer ein Tagebuch anzulegen.
In unregelmäßigen Abständen werde ich also hier meine Ritt-Erlebnisse niederschreiben.
Los gehts...
Die Zeit fliegt nur so dahin. Es sind nur noch zwei Wochen bis Rittbeginn und ich beginne mit den Vorbereitungen.
Nachdem der Duplo-Beschlag für den Pfalz-Ritt nicht so wirklich lange gehalten hat, entschließe ich mich, nach langem Hin- und Her-Überlegen doch, den Hunsrück-Ritt mit Hufschuhe zu machen. Vorne wird Jack die von meiner Hufpflegerin Moni B. angepaßten Easyboots Glove tragen. Sie halten ganz gut, nur schneller Galopp ist nicht möglich, dann gehen sie fliegen. Da dies aber auf dem Wanderritt eh nicht geplant ist, habe ich bei den Glove ein gutes Gefühl. Die Hinterhufe stellten meine Geduld auf eine harte Probe. Hier haben die Glove nur hin und wieder gut gehalten. Woran es letztendlich gelegen hat, weiß ich nicht. Ein Versuch mit meinen alten Swiss Horse Boots ging anfänglich sehr gut, dann stellten sich irgendwann oben an der Fessel Scheuerstellen ein. Der SHB war also nur meine 2. Wahl. Zwischenzeitlich sind wir mit Easyboots Classic geritten. Das hat bis jetzt prima geklappt in der Trainings-Phase. Ein Schuh verdreht sich leicht, hält aber und beeinträchtigt mein Pony nicht.
Sonst wird es an der Ausrüstung nichts neues geben.
Jack wird mit seinem Deuber Ultraflex sattel traininert, ohne Probleme.
Das Grandeur-Westernpad ist zwar von der Größe her etwas knapp, in der Pfalz gab es aber in Bezug auf die Ortlieb-Satteltaschen keine Probleme.
Als Trense trägt Jack eine Gummi-Stange. Metall-Gebisse mag er nicht so gerne, wir komen ganz gut damit zurecht.
So, jetzt gehts zum Trainings-Ritt, Fortsetztung folgt
Die ersten Vor-Wehen stellen sich ein - ich kann oft nicht schlafen.
Gestern habe ich nach einem erfolgreichen Ritt (= kein Schuh-Verlust) beschlossen, Jack hinten mit Easyboots Classic zu reiten, die Swiss Horse Boots nehme ich für alle Fälle aber mit.
Leider hat sich unsere Reitgruppe sehr dezimiert. Von den im Frühjahr vorgemerkten 12 Leuten sind nur noch 4 übrig geblieben. Krankheit bei Pferd und Mensch, Arbeitsplatzprobleme usw. haben nur noch den harten Kern übrig gelassen. Egal, wir werden auch so viel Spaß haben und evtl. auch weitere Strecken zurücklegen können. Der Wetterbericht verspricht uns nur Sonne, hoffe, das ändert sich nicht.
Ob ich meinen Hund Kara dieses Jahr nochmal mitnehmen werde, hängt stark von der Temperatur ab. Wenn es nicht wärmer als 22 Grad wird, darf sie mit Evtl. nimmt meine Freundin ihren Hund auch noch mit, wäre für Kara auch schöner....
Heute rufe ich bei den Quartieren nochmal an und bestätige nochmals meine Buchung. Auch möchte ich nach einer schönen Route durch den Idar-Wald fragen, mit möglichst wenig Schotter.
Bald gehts los - ich freu mich schon wie verrückt....
Am Wochenende war kein wirkliches Training möglich, nur Regen. Bin lediglich mit meiner Tochter 2 h ausgeritten, Hufschuhe haben gehalten, ich bin viel gelaufen, schließlich muß auch der Reiter fit sein
Der Sattel ist gefettet, viel von meinem Gepäck schon zusammen gesucht. Morgen wird alles verstaut. Blöd sind nur die Hundefutter-Dosen für 2 Tage, sperrige Dinger. Aber Jack strotz vor Kraft, er wird das Gewicht kaum spüren.
Wir starten morgens um 7.15 h Richtung Kirchberg/Hunsrück. Unterwegs hängt sich Steffi noch an und wir kommen gemeinsam um 9.15 h am Parkplatz an.
Ausladen, Ponys bepacken, der letzte Mitreiter trifft ein. Nach einem Frühschoppen gehts dann entlich los. Es ist kalt, aber klarer Himmel, die Sonne kommt raus. Perfektes Wanderreit-Wetter erwartet uns. Heute wollen wir nach Ober-Kostens reiten. Hier habe ich 2005 schon mal Quartier gemacht und möchte den anderen 3 Mitreitern unbedingt ein geniales Tal zeigen. Auf dem Weg dorthin machen wir an einer Wanderer-Hütte Mittagspause. Die Ponys fressen, wir trinken und essen. Dann entlich, mein Wiesen-Tal. Traumhafte Galoppaden nehmen fast kein Ende. Zur Kaffee-Zeit sind wir südlich von Kirchberg und beschließen, in dem Ort ein Cafe zu suchen. Auf dem Marktplatz werden wir fündig. Die Pferde binden wir am Geländer vom Rathaus an Bei Capuccino und Kuchen lassen wir es uns gut gehen. Gut ausgeruht nehmen wir noch zahlreiche Stoppelfelder im Galopp, bis wir bei Silke und Gerd in Ober-Kostenz ankommen. Die Pferde werden gut in Boxen untergebracht und mampfen ihr Müsli. Wir werden im Western-Saloon von Silke herrlich bekocht und fallen ziemlich müde in die Betten. Es ist eine kalte Nacht. Aber die Pferde wissen wir gut versorgt und schlafen sorglos und glücklich bis in den nächsten Morgen....
Es ist so kalt in der Ferienwohnung, ich sitze mit Decke um die Beine am Frühstückstisch. Aber alle haben gut geschlafen und sind fröhlich. Da der Gastgeber unsere Pferde schon um 6 h gefüttert hat, lassen wir uns Zeit beim Cafe-Trinken. Um 9 h sind wir am Stall. Hier war schon großes TamTam, ein Shetty-Hengst vom Nachbarn war ausgebrochen und wartet jetzt auf dem eingezäunten Dorfspielplatz auf seine Besitzerin. Wir satteln in Ruhe: das Wetter ist kalt aber trocken, die Sonne kommt schon raus. Nach einer herzlichen Verabschiedung gehts los, die Pferde sind gut drauf, gehen zügig vorran. Bei Sohren gibts einige Wege nicht, wir müssen kurz durch den Ort, bevor wir ins Hirschbachtal eintauchen. Gegen Mittag machen wir an einem Wegekreuz mit Bank Rast. Gegenüber stehen mächtige Kaltblüter auf der Weide und sehen unseren Ponys beim Fessen zu. Es ist schön warm geworden und wir dösen etwas in der Sonne. Weiter unten im Tal treffen wir einen Reiter, fragen nach einer Wirtschaft in den nächsten Orten, gibts aber hier nicht. Schade, kein Cafe zum Nachmittag...Wir tauchen ein in den Idar-Wald, den wir am Stumpfen Turm wieder verlassen. Hier gibt es eine Info-Tafel zur Römerzeit. Ein nettes Gespräch entwickelt sich mit anderen Wanderern. Aber wir wollen bald weiter, es sind nur noch 1,5 h über herrliche Wiesenwege im Wald, bis wir auf der Hottenbacher Mühle bei Klaus ankommen. Die Pferde schlafen hier in Paddocks, alles ist schon vorbereitet mit Heu und Wasser - wunderbar. Wir beziehen das Bienenhaus, ein kleines Holzblockhaus nahe den Pferden. Wir duschen schnell und Klaus fährt uns in das nahe gelegene Wirtshaus, wo wir herrlich speisen. Danach wandern wir in 25 min durch den dunklen Wald zurück zum Quartier. Ein herrlicher Sternenhimmel begleitet uns. Dank der Hunde fühle ich mich einigermaßen sicher im Wald, man hört immer wieder verschiedene Geräusche.... Satt und glücklich fallen wir in die Betten
beim ersten Galopp ging vorne ein roter Easyboot Classic fliegen. Also habe ich die Easyboot Glove aus der Packtasche geholt und vorne angezogen. Diese Kombi habe ich den ganzen Ritt beibehalten, hat dann super gehalten und nicht gescheuert. Die Hufschuhe auf diesen Wanderritt mitzunehmen hat sich bewährt....
Wir haben super geschlafen, ich bin als Erste wach und füttere die Pferde.
Waja ist sehr unruhig, frist kaum, schaut sich ständig um, läßt sich von mir nicht geruhigen. Jack läßt sich von der Unruhe anstecken, läuft ständig im Paddock hin und her....
Unser Gastgeber Klaus verwöhnt uns mit einem leckeren Frühstück. Zeitig brechen wir auf, Waja ist schon klaschnass geschwitzt und hämpelt nur rum. Wir führen die Pferde vom Hof und entdecken hinter der Nachbarshecke die Ursache für Waja´s Nervosität: Esel... Die konnte sie noch nie leiden. Im Laufe des Tages regt sie sich dann auch wieder ab.
Wir steigen ab ins Hinterbachtal. Der Weg ist hart, nur Schritt.. Einmal wähle ich eine falsche Abzweigung, merke dies aber nach 5 Minuten, also umdrehen. Auf der Gonzerather Höhe reißt ein Zügel. Wir lassen die Pferde grasen, während Stefan den Zügel flickt. Bei Hundheim sind Wege vom Baunern mit Zaun versperrt worden. Wir durchqueren daraufin den Ort und finden eine Gaststätte Kleiner Frühschoppen... Wenig später kommen wir zur Ruine Baldenau. Hier machen wir am Burggraben Mittagsrast, ich kann mich kaum satt sehen an diesem malerischen Ort.... Anschließend steigen wir auf in den Idar-Wald. Nach dem anfänglichen Schotterweg reiten wir ewig lang über grasbewachsene Waldwege - ein Traum. Es ist noch früh am Nachmittag und wir beschließen einen Umweg über Stipshausen zu machen. Hier finden wir einen herrlichen Biergarten mit Gras für die Pferde und Bier für uns In der Abendsonne reiten wir noch 1 h bis zu unserem Quartier in der Hottenbacher Mühle bei Heinz. Wir werden nett aufgenommen, die Ponys sind schnell versorgt in den vorbereiteten Paddocks.
Es wird wie immer ein schöner Abend, für einige von uns sehr lang....
Die Pferde sind morgen schnell gefüttert, bevor wir uns von Heinz´ Frühstück verwöhnen lassen - lecker ! Bei herrlichem Sonnenschein beginnt unser letzter Tag. Ich habe wie immer ein wenig Wehmut, kommt doch jetzt der lange Winter bis zu unserem nächsten Wanderritt... Auf der Hottenbacher Höhe machen wir eine Foto-Pause im lila-blühenden Feld. Dann steigen wir ab ins Hahnenbachtal. Heute ist mein Jack sehr unruhig, pubertierend und anstrengend. Gegen Mittag kommen wir an der Reinhardsmühle/Forellenhof vorbei. Kurz entschlossen binden wir die Pferde dort an und gehen essen. Es ist kühl, aber sonnig und wir genießen auf der Terasse den Blick über die Forellenteiche. Mir ist die Pause, wie auch der ganze Ritt, viel zu kurz. Durch traumhafte Landschaft mit der Schmidtburg-Ruine gehts durch die Schneppenbacher Struth hoch auf die Höhe. Wir wollen zum Woppenrother Hof, Kaffee-Pause machen. Hier ist es sehr schön, leider noch geschlossen bis 17 h. So lange können wir heute nicht warten, müssen wir doch noch in den Westerwald zurückfahren. Also weiter. In Woppenroth ist Heidefest, zu dem wir eingeladen werden. Wegen der vielen Menschen lehnen wir danken ab und nehmen einen kurzen letzten Schoppen im Gasthof im Ort. Über zahlreiche Stoppelfelder sind wir leider viel zu schnell wieder am Parkplatz unserer Hänger. Die Ponys werden abgesattelt und eingeladen.
Ein wirklich traumhafter Ritt durch den Hunsrück ist zu Ende. Es hat einfach alles gestimmt: wir Reiter haben uns supergut verstanden, unglaublich viel gelacht. Die Quartiere waren prima, das Essen auch . Die Wege waren überwiegend weich, wir sind schnell vorran gekommen.... Beide Hunde haben die 120 km gut überstanden. Das Wichtigste war natürlich, dass alle Tiere und Menschen gesund und munter wieder im Westerwald angekommen sind.
Natürlich haben wir schon die Ritte für 2011 geplant. Es wird in den Spessart gehen im Frühling, im Herbst stehen das Lahn-Dill-Bergland oder der Hunsrück zur Auswahl.
Mal sehen, ich weiß noch nicht, wo es mich hinziehen wird...
- mich und mein Pony Jack
21.8.2011
Die Vorbereitungen zum Ritt ins Lahn-Dill-Bergland sind nun abgeschlossen. Am 1.9.11 geht es für 4 Tage in diese mir noch völlig unbekannte Gegend.
Doch zuvor:
Nachdem ich im Juli schon merkte, dass der im letzten November gekaufte Westernsattel irgendwie nicht mehr passte, mußte ich mir was einfallen lassen. Das Schwitzbild zeigte Unregelmäßigkeiten, ich fiel mit dem Oberkörper beim Reiten immer so nach vorne, hier konnte was nicht stimmen. Die Kontrolle mittels Messgitter durch die Sattelhändlerin bestätigte dies dann leider auch. Ich nahm einen Westernsattel von Diamond C zur Probe mit. Nach mehreren Stunden im Gelände war klar, der Sattel paßte zwar dem Pferd, ich aber bekam vermehrt Sitzschwierigkeiten, Wundreiten ect. - ein leider altes Problem. Über meine Hufpflegerin stellte ich dann den Kontakt zu Reitern aus Dernbach her, die einen Orthoflex Westernsattel verkaufen wollten. Kurzentschlossen packte ich beide Ponys in den Hänger und fuhr mit meiner Tochter zu einem Sattel-Probe-Test-Ritt dorthin. Der erste Eindruck war gut, auch nach dem einstündigen Geländeritt zeigten sich Jack und mein Po zufrieden. Ich durfte den Sattel eine Woche mit nach Hause zur Probe nehmen und habe ihn dann schließlich auch gekauft. Letzte Woche auf der Reiter-Ralley in Hüllenberg/Neuwied und gestern beim Ritt rund um Rüscheid bin ich je 3 Stunden problemlos mit dem Sattel zurecht gekommen. Euphorie stellt sich sicher erst nach der Feuer-Probe im Lahn-Dill-Bergland ein.
Auch ein wiederkehrendes Problem sind meine Hufschuhe. Im Spessart war ich ja mit 4 Renegades unterwegs und restlos begeistert. Keine Defekte, Verluste oder Scheuerstellen. Leider waren die hinteren Renegades nach der Spessart-Woche durchgelaufen. Neu besohlt vom Hufschuhdoktor bekam ich sie nicht mehr zuverlässig ans Halten, immer wieder habe ich sie verloren. Auch die vorderen Renegades, gekauft im Mai 2011, waren an der Zehe fast durchgelaufen. Mit 4 Spikes versehen wollte ich sie aber noch eine Weile nutzen. Da die Hinterhufe bezüglich Hufschuhen immer die schwierigeren waren, wurden die Renegades mit Spikes von vorne kurzerhand hinten drauf geschnallt. Bis auf regelmäßige Spikes-Verluste bin ich aber erst mal zufrieden. Hier wünsche ich mir vom Weihnachtsmann ein neues Paar. An den Vorderhufen trägt Jack jetzt Easyboots Epic mit je 2 Spikes. Hier bin ich sehr zufrieden, guter Gripp, keine Verluste oder Scheuerstellen.
Unsere Wanderreit-Gruppe hat sich erneut vergrößert: Inge ist unsere neue Mitreiterin, sie wird mich erstmals im Lahn-Dill-Bergland mit ihrer Araber-Stute begleiten. In den letzten Wochen sind wir immer am Wochenende zusammen unterwegs gewesen und bis auf die "lose Hinterhand" der Stute ist das Reiten sehr harmonisch und wir verstehen uns gut.
Letztendlich werden wir also 5 Frauen und 2 Männer sein. Wahrscheinlich werden Steffi und ich noch unsere Hunde mitnehmen.
Langsam kommt die Vorfreude. Ich habe alle Quartiere nochmals angerufen und unser Kommen bestätigt. Die Route auf der Karte ist nochmal überarbeitet und optimiert worden und ich hoffe auf ein paar unvergessliche Tage mit meinen Freunden und meinem Goldstück Jack....
27.8.11
So, 5 Tage vor dem geplanten Wanderritt bin ich mir immer noch nicht sicher, welche Schuh-Konstellation ich wählen soll.
Die 3 Monate alten, an der Zehe durchgelaufenen Renegades wurden mit je 4 Spikes (5 mm) versehen. Die Spikes an den Trachten halten gut, die an der Zehe gehen bei jedem !! Ritt flöten. Kleber hat nix geholfen, Loctite im Baummarkt ausverkauft :-(
Der ursprüngliche Plan war, vorne die Epics und hinten die bestollten Renegades zu nehmen, da hinten eigentlich nur Renegades gehalten haben.
Am Freitag dann mal wieder Pony und ich auf Hufschuh-Testritt.
Da die Renegades nur suboptimal für den geplanten Wanderritt sind (ständiges Spikes-Verlieren) haben wir hinten mal Epics mit Krallen angezogen, vorne normale Epics mit Comfort-Trachtenband.
Zu Hause habe ich erst mal einen schon mal geflickten Ersatz-Gaiter dran geschraubt, der andere muß zum Schuster. Für den Wanderritt werde ich also erstmals mit 4 Epics auf Tour gehen (die Renegade kommen als Ersatz in die Packtasche - sicher ist sicher ;) ).
28.8.11
Heute war ich mit meiner Tochter und den Ponys beim Trail-Training in der Nähe von Dierdorf. Auf einem ziemlich nassen Sandplatz waren viele Hindernisse von der Plane, Tor, Rasselsack, Stangen-L usw. aufgebaut. Außer uns sind noch 4 Leute geritten. Schöne kleine Gruppe ... Erst haben wir den Ponys vom Boden aus alles gezeigt, dann hat meine Tochter gesattelt und es geritten versucht. Beim Blechdosen-Sack hat sich Lukas tierisch erschreckt und Annika ist runter gefallen, hat sich aber nicht verletzt. Jack hat nach anfänglichem Rumgehampel auch viele Sachen gut gemacht, nur auf das Podest wollte er nicht steigen. Kurzerhand mußte uns der Trainer helfen. Mit Geduld und Beharrlichkeit und unendlicher Ruhe hat er Jack dann auf das Podest steigen lassen, auch wenn es 20 min gedauert hat, bis er verstanden hat, was es machen soll. Insgesamt war es ein sehr lehrreicher Tag, besonders für mich. Eine Fortsetzung ist schon Ende September geplant.
30.8.11
Nur noch 2 Tage, ich kann´s noch gar nicht so richtig glauben. Das Gepäck habe ich schon mal oberflächlich zusammengesucht, aber noch nicht eingepackt. Gestern habe ich mit meinem Mann zusammen entschieden, dass unser Hund Kara mich nochmal auf einem Wanderritt begleiten wird. Sie ist jetzt schon 9,5 Jahre alt, zwar noch fit, aber wer weiß wie lange noch... Ich werde also noch Hundefutter einkaufen und einpacken und dann kanns am Donnerstag los gehen.
Wir werden uns mit 3 Gespannen treffen und zusammen zum Parkplatz fahren. Der 7. Mitreiter kommt vom Rhein und trifft uns erst am Parkplatz.
Die Fortsetzung des Berichtes folgt dann ab 5.9.11, wenn ich wieder zurück bin :-)
Das Beste noch zum Schluß - es ist herrliches Wetter angesagt, so 20 ° und nur vereinzelt Schauer.
Wanderreiter-Herz was willst du mehr.......
31.8.11
Bei der Sichtung des frisch gewaschenen Lammfell-Pads zeigt sich ein ´gut 10 cm langer klaffender Riss. Ich versuche diesen zu nähen, das Lammfell ist an dieser Stelle jetzt aber ganz verkrumpelt und hart. Ausgerchnet auf Höhe der Schulter (viel Bewegung). Kurzerhand beschließe ich noch einen kurzen Testritt mit dem Grandeur-Physio-Pad meiner Tochter zu machen. Bei dem Ritt reißt nicht nur die Gamasche des Hufschuhs ein :-( - auch das Pad paßt nicht zum Sattel. Es ist wohl viel zu dick für das Orthoflex-System und läßt durch die Haftgitterauflage zu wenig Bewegung zu, das Schwitzbild ist unregelmäßig. In bin fix und fertig. Nach mehreren Telefonaten fahre ich in den Nachbarort und besichtige ein ESP-Pad. Optisch bin ich total begeistert, leider ist auch dies zu dick. In einem anderen Nachbarort gibt es einen Lammfell-Händler. Ich mache sofort einen Termin und fahre am Vormittag noch hin. Eigentlich wollte ich ein Natur-Lammfell kaufen und mir noch selbst ein Pad nähen. Der Händler hat aber zufälligerweise Lammfellpads da. Sie sind recht dünn und haben eine Baumwoll-Oberseite. Das Pad ist schnell gekauft :-) Leider fehlt die Zeit für einen Testritt. Sicherheitshalber packe ich morgen noch eine englische Baumwoll-Schabracke mit ins Auto, wenn das Lammfell-Pad doch zu dünn sein sollte. Schnell montiere ich zu Hause noch die Ersatz-Gamasche an den Hufschuh und meine Freundin Steffi versucht für mich beim Schuster am Abend vor Ritt-Beginn die Original-Gamasche nähen zu lassen.
Abends ist dann im Großen und Ganzen alles gepackt. In den Packtaschen ist noch Luft und das, obwohl ich 3 kg Hundenass-Futter dabei habe. Beim Regen-Equipment habe ich mich auf die Spar-Version beschrängt: Sommerregenmantel und Regenhose. Ob ich den Poncho zum Abdecken des Ponys bei Regen mitnehme,
entscheide ich nach Rücksprache mit den anderen Mitreitern kurzfristig vor Ort - es ist soooo schönes Wetter angesagt - Jubel :-)
Der erste Ritt-Tag
Ich habe nur bis 4 Uhr geschlafen, bin doch nervös wie immer vor den Ritten. Viel geht mir durch den Kopf, habe ich alles eingepackt und vorbereitet?? Da meine Kinder doch jetzt schon ziemlich groß sind, ist die Organisation für die Daheimgebliebenen ein Kinderspiel. Immer wieder gehe ich im Kopf die Strecke durch, wäge ab, versuche zu optimieren. Das Pony ist in Top-Form, mein Hund Kara und ich so mittelprächtig. Ich mache mir Sorgen, dass es zu heiß für den Hund werden könnte, aber mein Mann holt Kara ab, wenn es ihr zu viel wird. Um 5.30 h stehe ich entgültig auf und suche noch den Wassernapf für unterwegs für den Hund raus und mein Tagebuch, wo ich mir abends Notizen mache.
Nachdem die Kinder in der Schule sind, fahre ich gleich zur Weide. Das Pony wird auf Hochglanz gebracht und wir fahren die 10 min bis zum Treffpunkt. Die drei anderen Gespanne sind pünktlich da, ich lade mein Zeug zu Inge ins Auto und Jack zu Nola in den Hänger. Die Hinfahrt ist kurzweilig, die Sonne scheint, ich bin in Top-Stimmung und Inge eine sehr nette Beifahrerin :-) Trotz kurzem Verfahrer kommen wir zeitgleich mit dem 7. Mitreiter in Caldern an. Hier parken wir die Gespanne an der Reithalle, es gibt ein großes Hallo und herzliches Wiedersehen der Mitreiter. Die Ponys sind bald gesattelt und bepackt, der Begrüßungssekt in der Sonne geschlürft. Wir führen die Pferde ca 10 min durch Caldern durch, steigen auf und erklimmen den Rimberg mit seinem Aussichtsturm. Die Ponys
schnaufen ganz schön als´wir oben sind, ruhen sich im Schatten aus, während wir den Turm besteigen und die atemberaubende Landschaft bestaunen, durch die wir die nächsten 4 Tage reiten werden. Durch schattigen Wald gehts immer weiter gen Osten. Auf einer Bank im Wald machen wir Mittagspause, die Pferde knabbern an den Ästen. Erneut geht es hoch - bis zum Hünstein. Der Weg ist abenteuerlich, mit Findlingen gespickt. Alle Ponys sind sehr trittsicher, trotzdem führen wir hier. Nach einer erneuten Fresspause in der warmen Nachmittagssonne endet der Weg vor einem Steinbruch. Wir müssen einen Umweg nehmen und reiten, durch das Gelände einer Fabrik, abends in Hirzenhain ein. Die Gastgeberin hat schöne saftige Weidepaddocks und Hafer für die Pferde, wir schlafen in DZ. Als Gasthof wählen wir die indische Pizzeria im Ort. Optisch eine Katastrophe, zum Weglaufen. Aber wir haben Hunger, das indische Essen ist auch prima, das italienische nicht so gut. Die Quartiergeberin und ein weiterer Wanderreiter aus der Region besuchen uns hier noch und es wird noch lange geklönt. Glücklich, zufrieden und satt fallen alle ins Bett.
2. Reit-Tag
Steffi und ich sind früh wach und gehen mit den Hunden die Pferde füttern. Alle machen einen ausgeruhten, aber hungrigen Eindruck: wo bleibt der Hafer ? :-) Der Sonnenaufgang ist wunderschön, es verspricht wieder ein warmer Tag zu werden.
Nach einem köstlichen Frühstück brechen wir um 9.30 h auf, heute erwartet uns die längste Etappe bis nach Engelbach. Die Gastgeberin begleitet uns die erste Stunde. Leider verliert Bemms ein Eisen, welches wir zum Glück finden und wieder drauf nageln. Die Wege sind anfangs sehr schottrig, das neue Pferd (von der Gastgeberin) in der Gruppe mach Jack nervös. Er hämpelt die ganze Zeit. Schließlich bin ich entnervt und steige ab und führe 15 min. Danach ist es etwas besser, ich gehe wieder an die Spitze der Gruppe, hier ist er ruhig. Wir verlassen den Wald und reiten über herrliche Wege, teils auch im Galopp. Es wird sehr warm, als die Sonne raus kommt. Leider ist kein Bach für die Pferde in Sicht. Wir machen Mittagsrast in einem Pinien-Wäldchen, die Pferde fressen etwas, dann ruhen sie. Unerklärlicherweise wird Steffis Hund Fienchen von einem der Pferde in den Rücken gezwickt, was aber glimpflich
ausgeht. Ich kann kaum zum Weiterritt auffordern, so gut gefällt es uns hier im Schatten. Aber der Weg ist noch lang. Durch eine traumhafte Heidelandschaft galoppieren wir bergan, kurz habe ich ein Weg-Findungs-Problem, dann sind wir wieder auf der richtigen Spur. Wir durchqueren einen Ort mit großer Straße ohne Probleme. Anschließend geht es über Obstwiesen weiter bergan. Beim Eintritt in den Wald ist der Weg nicht mehr sichtbar. Aber es sind nur ca 300 m bis zum nächst größeren Weg, ich entschließe mich, durchs Unterholz weiter zu gehen und mache die Vorhut. Kurz bleibt Jack in Stacheldraht hängen, da er ruhig bleibt, kann ich diesen ohne weitere Verlertzungen entfernen. Wir stampfen einen sumpfigen, kaum erkennbaren Pfad berghoch. Alle kommen wohlbehalten auf dem Schotterweg an, nur bei Bemms fehlt schon wieder das Eisen. Diesmal ist es im Matsch auf nimmer wiedersehen verschwunden. Zum Glück hat Silvia ein Ersatz-Eisen dabei, welches von den mitreitenden Männern in kürzester Zeit wieder aufgenagelt wird (der Beschlag war zu diesem Zeitpunkt keine Woche alt !!). Schattige, weiche Wege führen uns zum Gasthof Katzenbach. Ein Ausblick wie in Montana - atemberaubend die Nachmittagssonne auf den sich herbstlich verfärbenden Blättern. Die Ponys warten getränkt im Schatten auf uns. Wir genießen ein kühles Blondes, Kaffee und Apfelkuchen mit Sahne - die Welt scheint perfekt zu sein und ich bin wunschlos glücklich. Nur schwer können wir uns aufraffen weiter zu reiten, zu schön ist dieser Flecken Erde. Super-Wege führen uns bis kurz vor unser Abendquartier in Engelbach. Leider ist der Weg, der uns ins Tal bringen soll, nicht mehr vorhanden. Ich entscheide mich, durch lichten Buchenwald bergab zu laufen. Wir führen die Pferde, die uns willig folgen. Unten angekommen, liegt Engelbach direkt vor uns. Wir finden das Wohnhaus unseres Gastgebers schnell. Die Pferde schlafen bei ihm auf der Weide. Bis dahin reiten wir ca 15 min eine Teerstraße bergauf. Es ist noch sehr heiß. Alle sind froh, als wir oben sind, die Paddocks sind schon vorbereitet. Ein unbeschreiblicher Ausblick bietet sich uns hier oben. Die Abendsonne bescheint die sich schon verfärbenden Buchenwälder, ich bin fast den Tränen nahe, so viel Schönheit..... Wir versorgen die Ponys, packen unseren Krämpel in den Pferdeanhänger und Achim, unser Gastgeber, fährt uns die 2 km zurück in den Ort, wo wir in einem Gasthaus übernachten. Es ist einfach aber sauber hier, wir genießen alle die Dusche nach diesem heißen, aber herrlichen Tag. Dank Schnitzel mit Pommes und Salat fallen wir satt und zufrieden in die Betten, nachdem wir uns noch nett mit unserem Gastgeber Achim unterhalten haben. Nachts weckt mich Fine, der Hund meiner Freundin. Sie
hechelt und jaunzt. Schnell lassen wir sie raus, Druchfall hat sie geplagt. Am nächsten Morgen ist sie wieder fit und kann uns weiterhin begleiten.
3. Tag
Wir frühstücken früstlich und sind pünklich zur Stelle, als uns Achim abholt. Er birngt uns hoch zur Weide, wo alle Pferde wohlbehalten und erfrischt auf uns warten. Morgens hat sich jetzt schon eine gewisse Routine entwickelt. Jeder Handgriff sitzt, alle machen in Ruhe ihre Pferde fertig. Der Himmel ist wolkenlos, die Sonne schenkt uns ein strahlendes Lächeln. Mein Herz ist erfüllt von Wanderreit-Gefühl. Nach einer herzlichen Verabschiebung von Achim führen wir die Pferde über einen Wiesenweg ins Tal und steigen nach 20 min. auf. Jetzt geht es überwiegend über offene Landschaft. Wir nutzen die tollen Wege zum Galoppieren - herrlich. Alle Pferde sind frisch, Jack ist kaum zu halten, er ist in Top-Form. Nur die Hunde leiden schon unter der beginnnenden Hitze. Leider ist kein Bach, keine Pfütze in Sicht. Kurz vor Münchhausen kommen wir an einen Bach, das Ufer ist zu steil, schade. Wir reiten auf und ab, kein Einstieg ins Wasser ist zu finden. Von Weitem ruft eine junge Frau und winkt. Sie bittet uns in ihren Garten und bietet den Pferden Wasser aus dem Eimer an. Dankend nehmen wir das Angbot an, überrascht von so viel Freundschaft am Wegesrand. Der Ort ist schnell durchquert und wir tauchen ein in den Wald. Ein Weg wie aus einem Fantasy-Roman führt uns stetig bergan. Farnbewachsen, begleitet vom Gurgeln des Baches, moorgleiche Tümpel bis ans Talende. Dann klettern wir steil bergan, bis an die Straße, die zum Christenberg führt. Auf tannennadel-weichen Wegen stoßen wir durch den Ringwall und lassen die Pferde hinter der Kirche auf einer riesigen Wiese ausruhen und grasen. Es ist heiß, alle sind geschwitzt. Die Hunde genießen das mitgeführte Wasser aus ihrem Napf, die Pferde das knackig grüne Gras. Nach 30 min sind sie satt, wir führen sie um die Kirche rum und finden einen ganz tolle Anbindestelle, z.T. im Schatten für sie am Gasthof auf dem Christenberg.
Am Christenberg angekommen, finden wir einen genialen Anbinder für die Pferde und auch Wasser bekommen wir freundlich gereicht.
Während die Pferde dösen, sitzen wir im Schatten an einer Bierzeltgarnitur, genießen ein kühles Blondes und beobachten die Hochzeitsgäste, die alle in die Kirche strömen. Schöner Kontrast: die alle im feinen Zwirn, wir in Wanderreit-Klamotten . Es ist sehr warm, die Pause wird fast 3 h lang. Wir können uns kaum aufraffen,so schön ist dieser Ort, eine phantastische Aussicht, kostenloses Rahmenprogramm - wir bleiben bis zum Nachmittagskaffee. Über wiesenbewachsene Waldwege geht es weiter. Z.T. sind diese schon abenteuerlich, lange begleitet uns eine Moorlandschaft direkt neben dem Weg, der z.T. auch sehr nass wird und dann schließlich ganz aufhört Ich beschließe diese feuchte Niederung zu verlassen, wir reiten ca 15 min über Schneisen im Zick-Zack, aber es hat keinen Sinn, so kommen wir nicht weiter. Also zurück ins Feuchtgebiet und tatsächlich, nach weiteren 10 min Wassertreten stoßen wir auf einen Schotterweg und eine angrenzende Waldwiese,die die Pferde gerne zum Fressen nutzen. Wir machen derweil ein paar Fotos (folgen weiter unten) und nehmen einen Nachmittags-Trunk Im Galopp geht es über herrliche Sandwege an den "Franzosenwiesen" vorbei bis mein angestrebter Weg wieder mal sehr abwechselungsreich wird: die Ponys müssen über Äste krabbeln, es wird mal wieder sumpfig,aber wir (die Ponys, Reiter und meine Hufschuhe...) überstehen alles ohne Probleme. Es ist noch immer herrlich warm, als wir in Bracht ankommen. Hier wohnen wir für eine Nacht auf einem Bauernhof. Die gebuchte Ferienwohnung ist leider anderweitig vergeben, so schlafen die Männer im schönen Doppelzimmer mit eigener Dusche, wir 5 Frauen in einem kleinen Holzblockhaus mit 4 Betten. Kara und ich schlafen auf einer Matratze am Boden, was aber kein Problem war. Nachdem wir die Pferde abgesattelt hatten, mußten noch die Paddocks gebaut werden. Leider war kein Gras mehr auf der Wiese, das angebotene etwas muffelige Heu fressen unsere Freunde nur ungern, den Hafer da schon eher. Schnell geduscht laufen wir 10 min in den Ort und sitzen sogar noch ne halbe Stunde im Biergarten, bis es zu kalt wird. Ein herrlicher Spät-Sommer-Abend endet in der Pizzaria mit leckerem Essen. Ich bin bald müde und gehe früher zurück zu meiner Matratze, die mich freundlich begrüßt. Die Anderen genießen noch einen traumhaften Sternenhimmel vor dem Ziegen-Gehege.
Nachts regnet es, ich werde von dem Geräusch wach, was die Tropfen auf dem Holzdach machen. Zum Glück ist es nicht kalt, ich brauche mir über die Pferde auf der Weide keine Sorgen machen, sie sind gut versorgt.
Der 4. und letzte Tag
Um 6 h bin ich wach und schleiche mich mit Kara raus zu den Pferden. Es ist alles gut gegangen heute Nacht, trotz der provisorischen Paddocks. Es nieselt noch leicht. Nachdem ich alle Pferde gefüttert habe, krieche ich nochmal kurz zurück unter die Decke auf meiner Matratze. Dann werden auch die anderen Mädels wach und wir gehen zur Gastgeberin ins Wohnhaus. Hier erwartet und ein Super-Frühstück mit Rührei und allem was das Herz begehrt.
Gestärkt starten wir zur letzten Etappe. Die Luft ist zwar feucht, aber wir brauchen keine Regensachen. Anfangs reiten wir über leichte Schotterwege,aber schon bald wird der Boden wieder weich und wir nutzen dies für leichten Galopp. Am Waldrand finden wir einen schön eingefaßten Brunnen und eine große Wiese für einen kleinen Vormittags-Snack für die Pferde. Anschließend geht es flott vorran . Ziel ist die Burgruine Melnau. Hier machen wir einige schöne Fotos. Leider ist das Kiosk erst in 2 Stunden geöffnet, so lange will ich hier nicht warten, es gibt kein Gras für die Pferde und Männer beseitigen die Reste von einer Feier am Vorabend. Offene Landschaft mit unglaublichen Ausblicken auf´s Lahn-Dill-Bergland verwöhnt uns. Am Sportplatz vom Ort Wetter ist ein großes Jugend-Fußball-Spiel. Während die Ponys auf der angrenzenden Wiese fressen, stärken wir uns mit Würstchen und Radler - lecker lecker. Nach 1 Stunde Pause brechen wir wieder auf. Beim nächsten Galopp regt sich Jack total auf, will schneller als die Anderen. Nö Nö mein Freund. Daraufhin ist er total durch den Wind, ist störrisch, kaum noch im Schritt zu reiten. Das wird erst besser,als wir 10 min später einen steilen Waldweg hoch müssen. Danach geht er wieder ruhiger. Da es wieder sehr warm geworden ist, suchen wir Wasser für die Pferde. In einem schönen Tal ist ein Bach, ein Anreiten leider nicht möglich. Inge "opfert" ihren Hut als Tränkebehälter, die Pferde nehmen das gerne an. Für nächstes Jahr will ich mir einen Ortlieb.Falteimer zulegen. Die Wege zwischen den Feldern sind kaum geschottert. Wieder im Wald gibt´s meinen geplanten Weg nicht, wir nehmen einen Wiesenweg,der in die ähnliche
Nach einer herzlichen Verabschiedung von meinen Freunden sind wir uns alle einig: in dieses traumhaft Lahn-Dill-Bergland fahren wir auf jeden Fall nochmal !
4 Wochen vor Rittbeginn
Langsam muß ich mich entscheiden, welchen Hufschutz Jack am Edersee-Kellerwald-Ritt tragen soll. Nachdem ich im Training Anfang des Jahres und auf dm Rhön-Wanderritt jeweils einen Hufschuh ohne Wiederfinden verloren habe, war ich erstmal 'von Hufschuhen bedient'. Leider fand sich kein Schmied, der Jack für einen Ritt mit Duplos beschlagen hätte, bzw hatte meine Hufpflegerin mir auch von Duplos für Jack abgeraten. Den Versuch hatten wir ja schon mal 2010, da war die Lebensdauer der Duplos glaub ich nur 3 Wochen gewesen Ein Schmied, der mir Eisen drunter gemacht hätte, war dann gefunden, aber irgendwie war das Gefühl, Eisen unter den tollen Barhuf zu hauen, nur wegen meiner Laune und Bequemlichkeit, falsch.
Lange Rede kurzer Sinn: 4 Easyboot Epic mit je 5 mm Spikes werden Jacks Füße schützen.
Sollten die Wege wieder so traumhaft sein wie letzten Herbst im Lahn-Dill-Bergland, ging's zur Not auch ohne Schuhe.
Ich habe alle Quartiere nochmal angerufen und noch die 8. Reiterin angemeldet. So werden wir diesmal mit 2 Männern und 6 Frauen unterwegs sein. Es sind meine langjährigen Wanderreitfreunde, die mich begleiten. Je nach persönlicher Situation ist mal der, mal der dabei, zu viert sind wir immer, mehr wie 8 nehme ich nicht mit (aus verschiedenen organisatorischen Gründen). Lediglich diese Konstellation von Reitern hatten wir noch nicht, da Elke 2 Jahre aus Pferdemangel nicht mit reiten konnte. Jetzt hat sie ein neues Pferd, welches ich schon 'getestet' habe, d.h., bevor ein 'fremder neuer Reiter' oder 'ein neues, mir fremdes Pferd' mit auf großen Ritt geht, muß ich mir ein eigenes Bild machen, ob das alles 'gut geht'. Die Anforderungen auf den großen Ritten sind doch deutlich höher als auf den Wochenende-Wanderritten. Sei es die Streckenlänge, das Geläuf, die mir völlig unbekannte Gegend. Hier ist jeder für sich eigenverantwortlich und oft habe ich wegen der Geländeschwierigkeiten so viel mit meinem eigenen Pferd zu tun, da kann ich nicht auf meine Mitreiter aufpassen und muß mir sicher sein, dass sie alleine zurecht kommen. Das mag sich jetzt übertrieben anhören, aber ich habe in über 20 Jahren Wanderreiterei einfach zu viel erlebt.....
Langsam steigt die Aufregung und die Vorfreude kommt
Täglich studiere ich die Wettervorhersage, die natürlich jetzt noch total ungenau ist. Eigentlich ist es eh egal, wie das Wetter ist, geritten wird so oder so.
Mein VFD-Poncho, liebevoll "mein Mönch" genannt, ist auf jeden Fall wieder dabei. Er hat mir in der Rhön doch sehr sehr gute Dienste geleistet und ist jetzt frisch imprägniert wieder einsatzfähig. Sollte er nicht benötigt werden, wäre mir das ja sowieso viel lieber
Die sonstige Ausrüstungskontrolle ergab ein doch schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogenes Filzpad. Ob ich dies, wie in der Rhön mit Blanket, wieder nehme oder die Grandeur-Schabracke, habe ich noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird es ein letztes Mal das Filzpad werden. Es ist bewährt, aber leider etwas dünn geworden.
Die ROC-Vorderpacktaschen, die Ortlieb's für hinten und die große VFD-Banane müssen wieder mit. Da gab's keine Probleme mit auf den letzten Ritten.
Alle 4 Hufschuhe sind kontrolliert und ausgebessert - es kann eigentlich schon morgen losgehen
Den ersten Wanderritt der Saison 2013 führte ich ins Wiedtal.
Wir parkten in der Nähe von Kurtscheid unsere Gespanne und pünktlich um 11 h hatten am Samstag alle die Pferde bepackt. Die Wettervorhersage versprach ein trockenes, aber sehr kühles Wochenende. Eigentlich optimale Vorraussetzungen für die Pferde. Durch herrliche Täler ritten wir Richtung Altwied. Die riesige Burgruine beeindruckte alle sehr. Über traumhafte Pfade ritten wir bis zur Laubachmühle im Wiedtal. Hier fanden wir einen Pferdeanbinder und einen Wassereimer für die 4-Beiner. Auf der Terrasse gab´s für uns Café und Kuchen - Wanderreiterherz was willst du mehr. Es kam sogar hin und wieder die Sonne raus. Dann ging es wieder hoch in den Hang des Tales. Die Pferde legten zahlreiche Höhenmeter zurück, wir wurden mit phantastischen Ausblicken verwöhnt. Am frühen Abend kamen wir in Bürder bei Siggi und Christa an. Die Paddocks waren schon tip top hergerichtet, die Pferde schnell versorgt. Abens quatschten wir noch lange im Wintergarten bei leckerem Spießbraten und Salaten.
Kalt war die Nacht, die Pferde hat es nicht gestört. Ausgeruht und nach einem tollen Frühstück mußten wir Abschied nehmen. Südlich der Wied ritten wir stetig bergan. Über den Limesweg und den Rheinhöhenweg rasteten wir auf dem HanhofDie Gegend um das Wiedtal nahe Neuwied hat mir unheimlich gut gefallen. Zahlreiche tief eingeschnittene Täler prägen hier die Landschaft. Und obwohl unsere Pferde noch nicht voll auftrainiert sind, haben sie die vielen Höhenmeter auf den 56 km gut gemeistert. Die Wege sind allerdings nicht für Ungeübte geeignet. Teilweise war es schmal, steil, rutschig. Da aber nur "erfahrene alte Hasen" mitritten, meisterten wir die Geländeschwierigkeiten gut. Alle waren sich einig, hier wollen wir unbedingt nochmal wanderreiten...
Glücklich, müde, voll mit Eindrücken und mit einem Ausblick auf eine beginnende reitreiche Saison verabschiedeten wir uns um 18 h und fuhren nach Hause....
Die Vorbereitungen zu unserem nächsten Wanderritt sind fast abgeschlossen. Leider kämpfe ich immer noch mit Jack's Gurtdruck. In der ganz schlimmen Phase läuft Jack nur als Handpferd mit, damit er die Kondition behält.
September 2013
Ich habe eine schöne Route für uns ausgesucht. Wir werden in der Nähe von Kurtscheid parken und über Altwied bis nach Bürder/Wied reiten. Täglich sind 23 km geplant, wir werden eine sehr gemischte Gruppe sein, die Pferde von 5 - 26 Jahre. Dieses Mal werden wir eine reine Mädels-Gruppe sein, 9 an der Zahl
Der eine Friese geht lahm, Patricia wird ihn nicht reiten können. Kurzfristig planen wir um, sie wird mein 21jähriges Rentner-Pony nehmen. Er ist dadurch, dass ich ihn wegen Jack's Gurtdruck so oft geritten habe, fit.
Dann ruft auch noch Astrid an, ihr Pinto lahmt auch, so schnell läßt sich leider kein 2. Ersatzpferd auftreiben Sie wird also leider nicht mitreiten können, kommt aber Abends zu klönen und lachen ins Quartier.
1. Reittag
Morgens werde ich durch Regen geweckt, na prima Das Auto hatte ich schon gerstern gepackt, voll bis unters Dach mit der Ausrüstung für 2 Pferde. In strömenden Regen lade ich beide Ponys an der Weide ein, sie lassen die Köpfe hängen, freuen sich aber über das Heu im Hänger. Nach 1 Stunde Fahrt bin ich auf dem Parkplatz in Kurtscheid, nach und nach trudeln
Jetzt war es nur noch eine knappe Stunde bis zum Quartier in Bürder. 200 m vor dem Ziel führte eine nasse Holzbrücke über die Wied. Nach meinem Brückeneinsturz vor 2 Monaten sind Jack und ich etwas vorsichtig bei Holzbrücken. Ein Anruf be der Quartiergeberin Christa gab Entwarnung. Überreiten problemlos möglich. Wir steigen lieber ab, das Holz ist glatt, alle schaffen es souverän
Im Quartier haben Christa und Siggi alles prima vorbereitet. Die Pferde beziehen Waldpaddocks mit Heu und Wasser. Die Reiter schlafen in 2er Appartements, ich mit Patricia und Scarlett in der Blockhütte mit Bad! Es war ein erlebnisreicher Tag, alle (älteren) Pferde haben sehr gut durchgehalten. Später bringen wir ihnen noch Kraftfutter, bevor wir uns an den Grill setzten (im Oktober!! Toll!! ). Lange wird gequatscht und gelacht......
Ich bin schon früh wach, sobald es hell wird, gehe ich zu den Pferden. Alle sind wohl auf und zusammen mit den anderen Reitern ist das Füttern schnell erledigt. Es ist trocken, aber wolkig. Das Frühstück gibt uns neue Kraft für den Tag. Ich habe die Tour kurzfristig um geplant, die Wege sind doch zu aufgeweicht, um schmale Pfade zu reiten. Ich schaue mit Quartiergeberin Christa auf die Karte, ob mein geplanter Wanderweg D1 von Datzeroth nach Ehlscheid reitbar ist. Ja, Christa meint, das gehe gut. Pünktlich um 10 h starten wir, nach einem herzlichen Abschied von Astrid, die ja leider nicht mitreiten konnte. Über die uns bekannte Holzbrücke geht es am Campingplatz vorbei nach Datzeroth. Der mit Christa ausgesuchte Weg ist nach 300 m durch einen meterhohen Wildzaun versperrt. Für Fußgänger führt der Wanderweg über ein schmales Treppchen über den Zaun. Das Tor ist verschlossen. Na toll. Also zurück und den Weg links vom Bach genommen. Alle Versuche nach Osten Richtung Rengsdorf zu kommen enden an diesem Wildzaun, der ein riiiiiesiges Gebiet umschließt. Also erneute Routenänderung. Durch ein schönes Waldtal reiten wir stetig bergan bis nach Wolfenacker.Kurz vor dem Hegerhof lassen wir die Pferde verschnaufen, die wollen aber nur fressen, o.k. . Weiche Wege führen uns ins Fockenbachtal, im folgen wir in vielen Windungen, steigen in einem Seiten Tal hoch nach Kurtscheid. Unser 5jähriger Quarter braucht eine Pause auf halber Strecke, so lange Anstiege ist er von zu Hause aus nicht gewohnt. Leider haben wir durch die Wegeschwierigkeiten keine Einkehrmöglichkeit heute, machen Mittagspause aus der Satteltasche. Heute bleibt es den ganzen Tag trocken, ohne Probleme kommen wir um 16 h an den Hängern an. Die Pferde sind schnell versorgt und verladen. Der Abschied von den Mitreitern fällt schwer, waren wir doch eine sehr harmonische
Vordertaunus 26. + 27. April 2014
Schon die Vorbereitung für diesen Ritt war etwas chaotisch. Vor 3 Wochen rief die Quartiergeberin an, ihre Wanderreitwohnung sei leider jetzt belegt (Trennung vom Partner ), ob wir trotzdem kommen wollen? Es gäbe eine Ausweich-Ferienwohnung, 10 Geh-Minuten entfernt. Da ich schon die komplette Tour ausgearbeitet hatte, wurde kurzerhand diese FeWo und ein DZ im Nachbarort in einer Pension gebucht.
Neben meinen körperlichen Defiziten, dem Gurtscheuerproblem, dem Hänger-Fahr-Problem und dem unzuverlässigen Hufschmied (siehe alles weiter oben) stand der Wanderritt unter keinem guten Stern....
Los gings:
Samstag, 26.4.14
Da die Anfahrt nur 50 Minuten lang war, gings erst nach einem schönen Familie Frühstück um 8.30 h los. Am Vortag hatten wir die Ponys zu meiner Freundin in den Nachbarort geritten (8 km), damit unsere daheim gelassenen
Rentner das Wochenende über Gesellschaft hatten. Außerdem habe ich auf diesem kleinen Ritt am Freitag den Hufschutz für den Wanderritt getestet. Da der Schmied mich ja 2x versetzt hatte (s.o.), ritt ich mit einem 9 Wochen alten Duplobeschlag. Prompt hatte Jack 2Tage vor Rittbeginn einen Beschlag verloren. Na toll, auch das noch Der Renegade Hufschuh paßte nach Beraspeln super, hielt auch bombig. Pony konnte meine Aufregung nicht verstehen und lief locker flockig wie immer. Wegen meiner noch nicht aus geheilten Verletzungen (Rippenprellungen und Muskelfaserriss am Oberschenkel) war an einen Neubeschlag durch mich nicht zu denken. Also eben 2 Duplos und 2 Hufschuhe....
Jetzt aber weiter: die Fahrt war unspektakulär, lediglich eine Umleitung in Dietz brachte eine unfreiwillige Stadtrundfahrt. Toll mit 5 Gespannen...
Auf dem Wanderer-Parkplatz in Birlenbach war am Samstag Morgen kein Betrieb - wunderbar, nach einer herzlichen Begrüßung meiner 6 Freunde folgte ein entspanntes zügiges Satteln und Bepacken der Ponys.
Meine 6 mitreitenden Freunde sind alles erfahrene Wanderreiter, jeder Handgriff sitzt.
Meine selber genähten Hinterpacktaschen hatte ich dann doch gegen meine bewährten Ortlieb's eingetauscht, hatte ich doch keine Zeit gefunden, auf die Packtaschen-Rückseite der Ledernen noch Lammfell draufzumachen, da das Pad zu kurz war. Stress genug im Vorfeld.......
Die Wettervorhersage versprach einen tollen, trockenen und z.T. sonnigen Tag. 31 km sind wir geritten, vorbei an der Schaumburg, der Burg Hohenfels, über herrliche Pfade, tolle Wiesenwege, die zum Galopp verleiteten
Die gelben Rapsfelder boten tolle Fotokulissen und die Pferde waren hoch motiviert. Lediglich 2x mußte ich die Route kurzfristig ändern: einmal endete der schmale Weg auf einem Felsen mit phantastischer Aussicht in das Lahntal. Der Abstieg über Steinplatten und -Stufen war aber doch zu gefährlich. In Zollhaus hatten wir keine Lust 150 Stufen hochzukrakseln, also lieber 10 Minuten Umweg über einen. Matschweg. Nachmittags zog sich der Himmel zu. Vor dem Regen kamen wir in Kaltenholzhausen um 18.15 h an. Auf dem Reitplatz durften wir die Pferde anbinden und absatteln. Genüßlich nahmen sie noch ein Sandbad. Dann ab auf die Wiesenpaddocks. Hier war schon alles super vorbereitet, sodass unsere 4 beinigen Freunde sofort einziehen konnten. Wasser, Hafer, Wiese satt - die Welt war in Ordnung
Wir wanderten dann 10 min durch das Dorf zu unserer Ferienwohnung zum Duschen. Diese befand sich auf einer ehemaligen Wanderreitstation, die jetzt zum Verkauf steht. Der Nebel des Verlassen-seins und der beginnenden Verwarlosung lag in der Luft.
Sauber und frisch liefen wir wieder zu unserer Pferdequartiergeberin zurück, stärkten uns im Wohnzimmer an Tortellini-Auflauf, Salat und reichlich Getränken. Zeitig ging es dann zum Schlafen in die FeWo, es ist Saison-Beginn - wir sind noch nicht so gut im Training
2. Tag Sonntag 27.4.14
Ich habe ganz schlecht geschlafen. Nachts bin ich durch Schmerzen von der Zerrung (Sturz von Jack vor 12 Tagen) wach geworden. Dann hat mich mein schlechtes Gewissen nicht mehr einschlafen lassen: es hat geschüttet wie verrückt - die armen Ponys
Schon in voller Regenmontur laufen wir zum Wanderreitquartier, wo uns ein tolles Frühstück erwartet. Als wir die Pferde von den Paddocks holen regnet es immer noch, die Ponys zittern, obwohl es 10 ° sind.Zum Glück können wir sie in der Stallgasse anbinden und nach einer großen Portion Hafer sieht die Welt schon wieder besser aus Nach 10 Minuten sind alle war gelaufen und die Pferde laufen locker und zügig voran. Als wir nach 1 Stunde die Burg Schwalbach erreichen hört der Regen auf und es bleibt auch den restlichen Tag trocken. Herrliche Rapsfelder begleiten uns den ganzen Tag und laden zu Fotoshootings ein. Heute ist die Landschaft eher offen, es gibt wenig Wald. Immer wieder fallen Scharen von Kriebbelmücken über uns her. Die Wege sind fast nur weich und laden immer wieder zu höherem Tempo ein. Wir reiten stets nach Norden (östlich der Aar) bis wir die Aremburg erblicken. An ihrem Fuße kehren wir zum Café-Trinken in ein Restaurant ein. Während die Ponys auf dem Parkplatz brav auf uns warten, stärken wir uns bei leckerem Kuchen Leider ist es von hier nur noch eine gute Stunde über Wiesenwege bis zu den Hängern. Wehmut breitet sich aus bei mir. Diese 2 Tage in dieser abwechselungsreichen Landschaft mit meinen Freunden waren einfach viel zu kurz....
31 km + 27 km
Donnerstag, 22.5.14 = 2 Tage vor Rittbeginn
Unser Quartiergeber ruft mich an: es gäbe evtl. eine ansteckende Krankheit im Stall, er könne uns die zugesagten Boxen nicht geben. Guter Rat war teuer: wo sollte ich so schnell mit 9 Reitern und 9 Pferden unterkommen. Herr Decker versprach sich um eine Weide zu kümmern und 9 Paddocks zu bauen. Bis zum nächsten Tag könne er mir zusagen.... Meine Nerven lagen blank....
Freitag, 23.5.14 = 1 Tag vor Rittbeginn
Herr Decker ist telefonisch nicht zu erreichen, bis 18 h rufe ich alle 15 min die angegebene Telefonnummer an. Endlich: die Zusage - wir können morgen kommen
Das Wetter soll auch ganz gut werden - ich freue mich !
Samstag, 24.5.14 = 1. Reittag
Pünktlich um 10 h treffe ich am Parkplatz in Eibach Nähe Dillenburg ein. Nach und nach trudeln alle Mädels ein. Bis auf eine Frau kennen wir uns alle schon. Der Sektkorken knallt, wir stoßen an auf einen schönen Ritt, unsere Ponys und uns selbst
Dann gehts ans Satteln. Um 11 h sind wir abmarschbereit. Blöderweise fehlen noch immer 2 der 8 Mitreiterinnen, sind telefonisch nicht erreichbar, auch nicht per Facebook. Nachdem wir noch 30 Min gewartet haben, starten wir - nicht ohne Sorge - es ist doch hoffentlich nix passiert ?!
Der Weg führt immer nach Süden Richtung Niederscheld. Überwiegend naturbelassene Wege, auch mal ein schmaler Pfad im Hang werden problemlos von den Ponys genommen. Auch Lisa, unsere junge unerfahrene Stute , macht ihre Sache gut. Dann die 1. Schwierigkeit: in der Nähe von Burg wollen wir die B255 queren. Leider versperrt eine Leitplanke und ein Wildschutzzaun den Weg. Über den Autozubringer reiten wir an die Ampel, die den Verkehr der B255 und B277 regelt. Die Pferde verhalten sich vorbildlich. Leider versperrt erneut ein Wildschutzzaun das Weiterkommen. Also reiten wir notgedrungen ca 1 km an der Bundesstraße entlang, bis die Leitplanke aufhört und wir auf die Wiese ausweichen. Nahe Seelbach kann ich entlich nach Süden abschwenke, wir erklimmen den Schmidteberg, nachdem sich die Ponys und wir gestärkt haben. Lange geht es nun durch den Wald erst nach Süden, dann nach Osten. Gegen 18 h und nach 27 km kommen wir im Quartier an. Der "Stallbursche" bringt uns zu der Wiese, nachdem wir am Gasthof abgesattelt haben. Leider gibt es nur 5 der bestellten 9 Paddocks. Flugs ziehen wir noch eine Litze, besorgen ein Stromgerät und einen weiteren Wasserbottich. Dann laufen wir zum Gasthof zurück, beziehen die Zimmer und treffen uns bald zum gemeinsamen Abendessen im Lokal. Auch 2 Ehemänner und eine nicht mitreitende Reiterfreundin stoßen zu uns und so wird es ein schöner, lustiger Abend.
2. Tag
Ich kann schlecht schlafen und so laufe ich mit Vicky schon um 7 h zum Pferdefüttern. Alle stehen bzw liegen völlig entspannt und pappsatt in ihren Paddocks. Schon jetzt strahlt die Sonne ! Beim Frühstück bleiben wirklich keine Wünsche offen, aber irgendwann müssen wir weiter. Wir satteln in Ruhe die Pferde und reiten über naturbelassene Waldwege nach Norden. In Offenbach überqueren wir die Aar und reiten steil bergauf. Oben eine kurze Fresspause. Durch offene Landschaft, mit Ginster und Heidekraut geht es weiter bis Eisenroth. Dann schwenken wir nach Westen ab und tauchen ein in den schattigen Wald. Jede Pfütze wird nun von den Pferden angesteuert. Nördlich von Oberscheld treffen wir auf eine große Ziegenherde, die friedlich auf der Weide frißt. Es ist ein herrlicher Tag, Sonne, weiche Wege, abwechselungsreiches Gelände. Manchmal müssen wir absteigen und einen steilen Weg hinunter führen, aber keiner hat hier ein Problem. Die Landschaft zieht mich ganz in ihren Bann. Heute ist es noch schöner wie gestern, auch weil wir kaum Kontakt zur Zivilisation haben. Ja und dann sind wir nach 23 km schon wieder in Eibach auf dem Parkplatz. Die Ponys werden abgesattelt und die Verabschiedung ist groß und es heißt: " Bis zu unserem nächsten Wanderritt im Oktober im Westerwald".....
Im Januar schon habe ich für unsere große Gruppe (9 Reiter) die Quartiere an der Ahr gebucht. Gestern habe ich überall nochmal angerufen und Einzelheiten geklärt. Nur 1 Quartier war weder telefonisch noch per Mail erreichbar. Lassen wir uns überraschen
Jack und ich sind durch die 4 Tage im bergigen Pfälzer Wald letzte Woche fit. Jack natürlich mehr wie ich Meine Form entspricht jetzt wieder der, wie vor dem Bänderriß im Januar. Ich arbeite an Verbesserung...
In der Pfalz mußte ich mehr wie sonst laufen. Die Wege waren z.T. so schwierig, z.B. voller Felsbrocken oder eben sehr schmal, da bin ich lieber gelaufen. Ich war ja hier ganz alleine mit Pony und Hund unterwegs, da bin ich vorsichtiger. Zum Üben für die Alpen gibt's eigentlich kein (erreichbares) Gebiet, was sich besser eignet.
Meine Ausrüstung für nächste Woche steht (fast) fest:
Ich nehme meine Ortlieb-Hinterpacktaschen mit. Sie sind leichter und geräumiger als die neuen Leder-Hinterpacktaschen. Und da ich sicherheitshalber noch 2 Hufschuhe, das Notbeschlagswerkzeug und das große 1.Hilfe-Set mitschleppe, brauche ich Platz
Die ledernen Vorderpacktaschen, das Vorderzeug, der Schweifriemen und die Trense bleiben unverändert, haben sich dieses Jahr schon oft bewährt.
Lediglich die Pad-Frage ist noch offen: vor 2 Wochen gab's am Widerrist durch mein rotes Lieblingspad (Wollunterseite) eine Scheuerstelle. Warum auch immer In der Zwischenzeit bin ich mit dem GrandeurPad mit Filzunterseite sehr gut zurecht gekommen. Ich überlege noch, ob es mir für 5 Tage Wanderritt dick genug ist.....
Mit dem Duplo-Beschlag kommt Jack sehr gut zurecht. Er bedeutet doch eine enorme Entlastung für mich. Der Beschlag ist jetzt 3 Wochen alt. Ich habe einmal die Nieten nach gezogen/flachgeklopft, bisher alles super fest *aufHolzklopf*
5 Tages Wanderritt an der Ahr / Eifel
1 Tag vor Rittbeginn
Ich kann nicht schlafen, bin seit 3 Uhr wach In Gedanken gehe ich den Ritt wieder und wieder durch, kann aber keine "Schwachstelle" finden - alles ist vorbereitet, soweit es vorzubereiten geht
Ich fahre meine beiden Ponys einzeln in den Nachbarort zu meiner Freundin Steffi. Hier wird unser alter Lukas (22 Jahre) als Gesellschaft für ihre alte Stute die 5 Tage bleiben. Da auch schon Ulli, unsere Mitreiterin aus Hannover, eingetroffen seit, beschließen wir einen Einstimmungsritt zu machen. Es ist brüllend heiß. Jack und Ulli's Billi macht das gar nix aus, der ältere Lukas und Steffi's etwas zu dickes Pony Allegra schnaufen schwer. Auch die Hunde haben nach 2 Stunden die Schnauze voll, ich auch
Für die folgenden Tage ist es trocken und sehr warm angesagt (26-28 °). Ich habe die Strecke nochmals etwas abgeändert, min 60% legen nun im Schatten/Wald.
Montag, 9.6.14 = 1. Reittag
Ich bin schon seit 3 Uhr wach
Wohl alles gepackt ist, bin ich unruhig. Hoffentlich überstehen die Tiere die Hitze gut. Heute habe ich uns am Nachmittag beim Wild Horse Saloon in Altenahr angemeldet, eine Biker-Kneipe. Besonders Wasser für die Ponys ist wichtig....
Um 8.15 h bin ich unterwegs um Jack bei meiner Freundin abzuholen. Meine beiden Mitreiterinnen sind auch schon am wuseln. Ich lade auf und es geht los - endlich
Beim Aus parken fahre ich mir erst mal eine dicke Beule ins Auto - Na toll, das geht ja gut los. Auf dem Weg zur Autobahn läuft mir dann die aufgetragene Sonnenmilch in die Augen, das brennt wie Hölle, ich kann echt schlecht sehen. Rotzdem komme ich am Parkplatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler an. Nach und nach trudeln alle ein, es gibt ein großes Wiedersehens-Hallo, Sektkorken knallen. Es ist 10.30 h und schon tierisch heiß. Ich drängele zum Aufbruch, 31 km warten auf uns. Ein Schrei von Elke: "Ich habe mein Pad vergessen!!! " Zum Glück habe ich noch ein 2. Pad im Hänger, weil ich mich morgens nicht entscheiden konnte, welches ich nehme. Um 11.15 h dann endlich Abritt: 9 Ponys + 9 Freunde unterwegs rund um die Ahr. Wir reiten durch die Weinberge, queren in Dernau die Ahr und nun wird's abenteuerlich. Immer weiter gehts nach Western, mal ist es ein geteerter Wirtschaftsweg, mal ein Pfad im Hang, so eng, daß die Packtaschen am Fels entlang schrappen Dann in der Nähe von Mayschlass wird der Wanderweg so eng zwischen den Reben, daß wir eben so durch passen, eine 20 stufige Treppe hoch und dann ist Ende Ein Felsüberhang und ein Stahlseil zwingen uns zur Umkehr. Es geht nur ganz oben über die Höhen weiter, also tragen uns die Ponys hoch, hoch, immer höher. Oben rasten wir bei saftigem Gras. Es ist brüllend heiß, jede Pfütze wird von den Tieren gierig leer getrunken. Eine Stunde reiten wir dann auf ebene Waldwegen, bevor der Abstieg ins Ahrtal kommt. Wir müssen laufen, zu kniffelig ist der Weg, schmal, mit Steinplatten durchsetzt, immer wieder Stufen. Einige Reiter stoßen an ihre mentale Grenze. Aber die Pferde können mehr als wir denken, meistern jede Schwierigkeit ohne Probleme, ohne Verletzungen. Die Ahnwohner von Altenahr staunen nicht schlecht, als 9 Wanderreiter plötzlich wie aus dem Nichts auftauchen. Wir laufen durch den Touristen Ort. Überall große Augen . Beim Wird Horse Saloon stehen 9 Eimer mit je 10 Litern warmes Wasser bereit. Wir wurden schon vor 1,5 Stunden erwartet, mittlerweile ist das Wasser warm geworden. Aber so können die Pferde sofort getränkt werden, Jack schlürft 10 l auf einmal weg
Dann sind wir dran: Radler und Wedges schmecken herrlich. Gegen 17.30 h Mähne ich zum Aufbruch, eine weite Strecke liegt noch vor uns. Wir verabschieden uns von den netten Gastgebern im Wild Horse Saloon und brechen auf. Bald schon ein neues Problem: die geplante Holz-Brücke über die Ahr ist zwar für Fußgänger und Radfahrer bequem passierbar, aber als Stefan auf die Brücke reitet, biegen sich die Balken bedenklich durch. Also lieber einen Umweg durch den Ort. Die nächste Brücke ist aus Beton, führt uns auf den Radweg. Hier kommen wir zügig voran.
Obwohl die Ponys jetzt schon länger unterwegs sind und viel geschwitzt haben, tat ihnen die größere Pause wohl gut. In Kreuzberg verlassen wir die Ahr, klettern stetig bergan. Allegra keucht sehr, also steigt Steffi ab und hängt sich bei meinem Jack an den Schweif. So ziehen wir Steffi den Berg hoch. Das haben wir zu Hause schon mehrmals geübt. Schlepplift heißt das Ganze (später gibts ein Bild hierzu). Unterwegs wechseln wir, ich laufe, Steffi reitet meinen Jack. So kommen wir oben bei Lind an, eine phantastische Panorama-Rundumsicht belohnt uns für die Mühe, die Ponys interessiert eher das saftige Grün.... Der Himmel ist noch blau, aber in der Ferne donnert es bereits. Wir laufen bergab, mir kommt es ewig vor. Wir sind im letzten Tal, nurnoch einen Berg hoch, dann sind wir in Odesheim, unserem Nachtquartier. Jetzt zieht sich der Himmel bedrohlich zu, es donnert und blitzt ständig, Sturm kommt auf. Im Wald ist es plötzlich so dunkel, man erkennt nur noch den Vordermann. Dann ein Schrei von vorne: ein riesiges Tier, so groß wie ein Pferd, kreuzt unseren Pfad. Mir ist das total unheimlich. Jack spürt meine Unruhe, die latente Bedrohung des Sturms und drängt weiter. 20 min später verlassen wir den Wald, werden fast umgeweht und erreichen trocken unser Quartier. Es ist 20.30 h!! Was ein Tag.... Wir satteln ab, bringen die Ponys auf die fertig vorbereiteten Paddocks. Leo fehlt noch. Als ich ihn zum Paddock führen will, geht er keinen Schritt, kann nicht mehr laufen - ahhhhh - Zu zweit bekommen wir in die 20 m bis in den Paddock, rufen sofort einen Tierarzt an. Um 21.30 h ist dieser zur Stelle. Schnell hat er die Ursache gefunden: ein zu dünnes Pad hat hinten auf die Muskulatur gedrückt, die jetzt bretthart ist. Nach einigen Spritzen und warm eingedeckt geht es Leo dann bald besser und er frißt. Was ein Schreck!! Wir werden für unsere Anstrengung fürstlich von Julia bekocht und fallen bald satt ins Bett.
2. Reittag
Wir hatten noch einen schönen Abend gestern. Hier in Odesheim kann man auf der Terasse sitzen mit Blick auf die Paddocks mit unseren Pferden. Toll
Wir schlafen in Doppelzimmern in der ausgebauten Scheune(?). Auch hier haben wir einen Ausblick auf unsere Süßen. Morgens um 6 gehe ich mit Inge füttern. Unser kranker Leo sieht schon viel besser aus und frißt auch. Mal sehen wie er gleich läuft. Nach einem fürstlichen Frühstück in der Sonne folgt morgendliche Routine: abäppeln, putzen, satteln, bepacken. Leider bekommt Steffi einen Asthmaanfall, der aber dank Medikamenten bald überstanden ist. Leo läuft besser, aber noch steif. Hanspeter beschließt einen Pausentag einzulegen und sein Gespann zu holen. So sind wir nur noch zu acht beim Aufbruch nach Hümmel. Die Stimmung ist anfangs sehr getrübt hierdurch. Aber die tolle Landschaft und einige Galoppaden lassen uns bald wieder lachen. Leider läuft meine Wasserflasche in der Vorderpacktaschen aus und mein Handy nimmt ein Bad und stirbt Somit sind meine gespeicherten Kontakte für unsere Quartiere weg, aber wir sind ja überall bereits seit Monaten angemeldet.Wir steigen über den Lochenberg hinab nach Schuld. Kurz bevor der Wanderweg im Ort ankommt, versperren große Bauenstellenfahrzeuge den Weg. Die Bauarbeiter sind sehr nett, fahren zur Seite und wir quetschen uns zwischen Bagger und Co vorbei In Schuld finden wir auch einen Dorfbrunnen zum Tränken. Es ist schon wieder sehr warm, wobei nicht ganz so heiß wie gestern. Jetzt folgen wir ein Stück dem Ahrsteig. Stetig geht es bergan. Nach einer Wiese tauchen wir ein in den schttigen Wald, der Weg wird enger und enger. Dann lasse ich die Gruppe anhalten, erkunde mit Stefan zu Fuß den weiteren Weg: Ende. Wir müssen umkehren. Eine 4 m lange Felsplatte auf dem Weg bergab kann von den mit Eisen beschlagenen Pferden nicht überwunden werden. Wenn sie ins Rutschen geraten auf diesem 30 cm breiten Pfad....Das Wenden an sich ist schon nur von sehr erfahrenen Reitern zu schaffen. Alles geht gut, ich suche einen alternativen Weg. Steil geht es nun bergauf. Steffi nutzt wieder den Schweif meines Ponys um sich hochziehen zu lassen.Super macht Jack das. Oben im Schatten dann verschnaufen und saftiges Gras. Hier stoßen wir wieder auf den Ahrsteig und nach der Mittagspause folgen wir diesem ein Stück. Diesmal ist das kein Problem, wir führen die Ponys den steilen Pfad bergab In der Nähe von Laufenbacherhof queren wir die Ahr und kommen nach Eichenbach. Hier gibt es einen Gasthof mit Pferdeanbinder. Wir sitzen unter dem Sonnenschirm im Biergarten und lassen uns ein kühles Radler schecken - Hmmm. Auch die Ponys bekommen hier Wasser - ein super Pausen-Gasthof
Gestärkt geht es weiter. Steil bergauf.Steffi und ich wechseln uns ab mit reiten/ziehen lassen von/auf Jack.
In Wershofen ist es brüllend heiß, die Pferde haben schon wieder großen Drust. Am Ortsrand bitten wir eine Frau um Wasser und wir schleppen eimerweise das kühle Nass herbei. Im Ort suchen wir einen Gasthof oder Getränkemarkt, niemand hat geöffnet - schade. So müssen wir mit lauwarmen Wasser aus der Trinkflasche Vorlieb nehmen. Schnell holt Astrid noch Geld in der Bandfiliale - wir sind DIE Attraktion :-) Ein letzer Gallopp im Tal eines traumhaften Baches und wir kommen schon an in Hümmel bei Gabi auf der Wanderreitstation. Die Pferde sind schnell versorgt, die Paddocks sind schon bereit. Wir lassen uns auf der Terrasse nieder und genießen Cafe und Kekse. Leider hat sich unser Wanderreitfreund mit dem kranken Leo eben verabschiedet, dem Pferd zu liebe musste er den Ritt leider beenden. Alle sind traurig...
Nach dem Duschen werden wir fürstlich bekocht und essen alle viel zu viel :-) Es ist ein lustiger Abend mit vielen Geschichten...
3. Tag
Ich habe super geschlafen. Leider hat es die Nacht über stark geregnet, auch beim Frühstück ist es noch nass draußen. Ich beschließe die Tour zu kürzen. Zusammen mit Gabi arbeite ich eine neue Route aus: 31 km. Es ist feucht draußen, Nebelschwaden ziehen vorbei. Eine willkommene Abwechselung nach den letzten beiden heißen Tagen. Die Ponys haben den Regen gut überstanden, auch wenn sie kein Häuschen auf der Weide hatten. Die morgendliche Packerei ist zur Routine geworden, jeder Handgriff sitzt. Herzlich ist die Verabschiedung aus Hümmel, hier hat es uns sehr gut gefallen !! Wir ziehen nach Norden um dann westlich um Hümmel rum Richtung Süden zu ziehen. Die Landschaft ist abwechselungsreich, Wälder folgen auf offenes Land. Nach knapp 2 Stunden scheint schon wieder die Sonne. Westlich von Aremberg machen wir die erste Pause. Auf der Wiese wachsen sogar Orchideen. Die Stimmung ist toll und wir genießen jede Minute. Wir reiten nach Westen um dann vor Lommersdorf in südliche Richtung abzubiegen. Die Wege sind heute alle befestigt, laden aber doch hin und wieder zum Traben ein. Einmal müssen wir uns durchs Unterholz schlagen, der von mir ausgesuchte Weg existiert schon lange nicht mehr. Aber bischen Abenteuer muss schon sein. Als wir den Wald nach einem tollen Pfad verlassen, ist der Ausblick fast wie in Canada: einzelne Kiefern stehen auf einem grasbewachsenen Hügel - Hammer !! Wir nähern uns unserem nächsten Quartier von Norden her. Gut dass mir Gabi heute Morgen den Einstieg in den Zuweg gezeigt hat: völlig zugewachsen alles :-) Durch ein herrliches Tal kommen wir ins Ahrtal an die Bundesstraße. Dieser folgen wir auf einem paralell laufenden Feldweg ca 300 m und sind am Ziel: Gut Stahlhütte in Dorsel. Mutter und Sohn zeigen uns alles, die Ponys sind bald gewaschen und dann mümmeln sie ihr Heu auf den Paddocks. Der Hof wirkt von außen etwas chaotisch, die Ferienwohnung ist dafür tippitoppi. Eine heiße Dusche und dann werden wir lecker bekocht. Lange sitzen wir noch in er Laube, bis uns die Käle ins Bett treibt....
4. Tag - 31 km
Die Sonne scheint schon wieder. Wir genießen ein tolles Frühstück und bezahlen einen stolzen Preis... Um 9.10 h sind wir schon unterwegs, folgen dem Weg an der Ahr nach Müsch und dann in Antweiler biegen wir nach einem Bad in der Ahr nach Osten ab Richtung Reifferscheid. Es geht stetig bergan, anfangs können wir noch traben, dann wird der Weg manchmal matschig, wir reiten im Schritt. Nach Reifferscheid laufen wir lange Richtung Osten bergab, im Tal gibts eine schöne Fresspause für die Ponys und den restlichen Dosen-Sekt für uns Der Weg nach Leimbach ist am Ende abenteuerlich, wir kriechen durchs Dickicht, kommen an der Bundesstraße raus. Paralell dazu führt uns der Wanderweg bis nach Leimbach ins On Road Cafe. Hier dösen die Pferde im Schatten, z.T. direkt neben der Bushaltestelle -> die Augenweide für alle Busgäste Wir lassen uns es im Biergarten gut gehen. Bei Radler und Flammkuchen ist der Urlaub perfekt !! Nach einer langen Pause brechen wir wieder auf. Auf der nächsten Wiese bieten wir den Ponys eine Fresspause an, komischerweise hat keiner Hunger. Dann weiter. Bald geht es wieder bergan. Stetig zieht sich der befestigte Weg den Berg nach oben. Es scheint kein Ende zu nehmen. Erstmals bin ich froh, dass der Weg gut befestigt ist, das Laufen fällt den Ponys so doch leichter als im Matsch. Wir haben den höchsten Punkt unseres Wanderrittes erreicht, ganz in der Nähe der Hohen Acht mit ca 800 m sind wir jetzt. Am Nachmittag kommen wir in Hochacht-Kaltenborn auf dem Ferienhof Mallek an. Riesige Wiesenpaddocks mit massenhaft Gras verwöhnen die Ponys. Wir wohnen in komfortablen Doppelzimmern und essen am Abend im Wintergarten leckere Frikadellen. Abends sitzen wir noch ewig am Fenster eines unserer Zimmer. Hier haben wir einen Panorama-Blick auf alle Pferde - es ist ein berauschender Augenblick....
5. und letzter Tag - 32 km
Es war eine ruhige Nacht. Morgens erwache ich mit Blick auf die Weiden mir unseren Ponys, die Sonne lacht - ein Traum.... Inge und Astrid schlafen "hinten raus", sieh hatten Besuch von mächtigem Dammwild, was in unmitelbarer Nähe des Hauses frühstückte Wehmut über kommt mich, wie an jedem letzten Ritt-Tag. Aber der Café und das Frühstück und das Lachen meiner Freunde vertreibt diese schnell. Beim Satteln verliere ich unbemerkt mein Etui mit Ersatzbatterien für das GPS und die Ersatz-Karte. Der Verlust bleibt unbemerkt, mittlerweile ist das Etui wieder bei mir Wir laufen die ersten 300 m, steigen auf und genießen nur noch. Es ist nicht ganz so heiß, die Stichlinge haben uns noch nicht gefunden. Leider rutscht mein Jack im Schritt auf einem Wiesenweg mit mir oben drauf aus, stürzt. Die anschließende Kontrolle ergab keine Verletzungen - nochmal Glück gehabt. Ich führe ein langes Stück, durch Kaltenborn hindurch, dann sitze ich auf, es geht wieder berghoch Schöne Wege folgen. In Kempenich kommen wir am Edeka vorbei: Stefan spendiert uns allen ein Eis - hmmmm. Die Kunden staunen nicht schlecht: 1 Mann, 6 Frauen und alle hoch zu Ross.
Unterhalb von meinem Mittagsziel, der Burg Olbrück, dürfen die Pferde noch mal lange fressen. Dann tragen sie uns den Burgberg hinauf und verschnaufen im Schatten der Bäume. Leider dürfen wir nicht mit den Ponys in die Burganlagen, die Verbands Gemeinde hat dies untersagt. Warum bleibt uns ein Rätsel. Vielleicht konnten sie kein Eintritts Geld für Pferde verlangen? So gibt es leider keine stimmungsvollen Bilder im Burghof, aber vom Burgtor (s.u.). Die Bedienung in der Schenke ist dafür außerordentlich nett. Die Pause geht viel zu schnell vorbei. Ewig führen wir unsere Pferde dann den Berg auf einem anderen Weg hinunter, queren ein Tal nur um wieder hoch zu reiten :-) Die Wege sind sehr unterschiedlich hier, entweder fest geschottert oder weich und zu gewachsen. Ein letztes Queren des Baches mit einem süßen Kapellchen und wir erreichen gegen 17 h unsere Gespanne. Routiniert werden unsere 4 beinigen Freunde versorgt und verladen. Nur Gali will nicht einsteigen, macht ein wenig Theater. Die Verabschiedung fällt allen schwer, ereignisreiche 5 Tage liegen hinter uns, die Zeit viel zu schnell vergangen.....
Dieser Ritt wird als der Schlemmer-Ritt in Erinnerung bleiben. Selten haben wir stets so gut, so viel gegessen und in herrlichen Betten geschlafen........
Wanderritt 11.-12. Oktober
Freitag, 10.10.14 = 1 Tag vor Rittbeginn
Die Pack Taschen sind gepackt, die Wettervorhersage für das Wochenende ist gut. Leider ruft am Nachmittag Brigitte an, sie muss absagen, ihr Tinker hat ein Rückenproblemen. Schade.
So bin ich morgen nur mit sechs Mädels unterwegs
Samstag, 11. Okt 2014
Als ich um 9:00 Uhr losfahre, ist der Himmel noch bedeckt. Ich komme am geplanten Parkplatz in Weltersburg an. Ein Anwohner weist mich darauf hin, dass auf diesem Parkplatz der Gemeinde parken nicht erwünscht ist. Freundlicherweise stellt er sein Grundstück zur Verfügung. Nach und nach treffen alle Reiterinnen ein. Dann geht es endlich los. Die Landschaft ist flach hügelig, Wälder wechseln immer wieder mit WiesenFlächen ab. Leider hat das Pferd von Bärbel wurde heute einen schlechten Tag. Ständig will sie buckeln oder vorbei rennen. Nachdem Baerbel eine längere Zeit gelaufen ist, wechseln wir die Pferde. Sie darf Jack reiten, ich steige auf Lisa. Die Stute läuft Verhalten, macht nur kurze Schritte. Nach zwei ein 2,5?Stunden kommen wir bei der Schwester von Rebecca an. Sie hat uns zu einer Rast eingeladen, Kuchen gebacken und Kaffee gekocht. Toll. Bärbel entscheidet sich dazu den Ritt abzubrechen. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass die Stute ein Hufgeschwür hat. Es war die richtige Entscheidung aufzuhören.
Dann geht es weiter. Zeitweise ist der Weg völlig zu geschmissen mit umgefallenen Bäumen. Wir kraxeln durchs Unterholz. Immer wieder bietet sich die Gelegenheit auf schönen Wiesenwegen zu traben.
Am frühen Abend kommen wir auf der Wanderreitstation in Hundsangen an. Die Pferde schlafen in Boxen, sind schnell versorgt. Leider hat das Pferd von Astrid eine angelaufene Sehne. Commanche wird am nächsten Morgen abgeholt. Lieber kein Risiko…
Wir beziehen eine Ferienwohnung. Zum Abend essen kommen Bärbel und Brigitte noch dazu. Es wird ein schöner Abend. Ich zeige Fotos von meiner Alpenüberquerung. Wir lachen viel.
Sonntag 12. Oktober 2014 = 2. Tag
Draußen herrscht dicker Nebel. Wir versorgen die Pferde und gehen dann frühstücken. Bis mittags ist es trüb und feucht. Dann kommt wieder die Sonne heraus. Die fünf Mädels und ich nutzten die tollen Wege, legen immer wieder einen Galopp ein. Baccara, unsere Ponyoma, ist super drauf, kaum zu bremsen. Eine Holzbrücke ist eine kleine Herausforderung, die Pferde machen es alle ganz toll. Viel zu schnell geht dieser schöne Tag und somit der letzte Wanderritt der Saison zu Ende.